Festakt in Bad Godesberg Streitkräfteamt feiert 60-jähriges Bestehen in Bonn

Bonn · Das Streitkräfteamt hat in Bad Godesberg sein 60-jähriges Bestehen gefeiert. Die Behörde hat in Bonn 500 Beschäftigte und bildet ein Stück deutsche Militärgeschichte.

Posieren beim Festakt (von links): Genrealmajor Franz Weidhüner, Amtschef des Streitkräfteamts, Vizeadmiral Joachim Rüle, Stellvertreter des Generalinspekteurs, Joachim Stamp, Stellvertretender Ministerpräsident von NRW, und Bürgermeister Reinhard Limbach.

Posieren beim Festakt (von links): Genrealmajor Franz Weidhüner, Amtschef des Streitkräfteamts, Vizeadmiral Joachim Rüle, Stellvertreter des Generalinspekteurs, Joachim Stamp, Stellvertretender Ministerpräsident von NRW, und Bürgermeister Reinhard Limbach.

Foto: Martin Wein

Soldaten in Paradeuniform halten Wache vor der Godesberger Stadthalle. Obgleich hier am Dienstagnachmittag kein Staatsgast empfangen wird, wirkt die Szene wie eine Reminiszenz an die Bonner Republik. Auch das Interieur im Großen Saal mit seinen markanten Deckenleuchtern passt zum Anlass. Schließlich wurde die Halle auf den Tag genau vier Jahre vor dem Jubilar eröffnet, den es jetzt zu feiern gilt: Das Streitkräfteamt wird 60.

„Ich verstehe das Streitkräfteamt als eine der tragenden Säulen der Bundeswehr – als Teil der neuen deutschen Militärgeschichte“, erklärt Amtsleiter Generalmajor Franz Weidhüner in seiner Festrede. Der damalige Bundesverteidigungsminister Franz-Josef Strauß hatte die Behörde zum 15. Dezember 1959 als eine der ersten Dienststellen der jungen Bundeswehr ins Leben gerufen. Damit delegierte er Aufgaben des Ministeriums an eine untergeordnete Behörde und ordnete ihr zugleich all das zu, was sich anders nicht fassen ließ.

Bei einem solchen „Gemischtwarenladen“, einer „Werkbank“ des Ministeriums sei es bis heute geblieben, bestätigt Weidhüner. So habe das Amt alle Strukturreformen überdauert. Lediglich der Name änderte sich: 1975 wurde aus dem Bundeswehramt das Streitkräfteamt. Die Zahl der zunächst 97 Soldaten und 100 zivilen Beschäftigten ist in der Zwischenzeit auf rund 500 am Hauptsitz in Bonn angewachsen. Im Lauf der Jahre hat die Behörde ihren Dienstsitz deshalb innerhalb der Stadt von der Rosenburg über die Deutschherrenstraße und nach einem Abstecher nach Sankt Augustin in die Pascalstraße auf die Hardthöhe verlegt. Weltweit sind für das Amt und seine nachrangigen Einrichtungen etwa 3600 Menschen tätig.

Das Aufgabenspektrum hat sich mit den Jahrzehnten deutlich differenziert. Das Streitkräfteamt erfüllt als Kommandobehörde alle Aufgaben, die ihm vom Verteidigungsministerium, dem Generalinspekteur als höchstem Soldaten und vom Inspekteur der Streitkräftebasis übertragen werden.

Breites Aufgabenspektrum für die Kommandobehörde

Dazu gehören die Personalführung, die Innere Führung und Öffentlichkeitsarbeit, Controlling und Haushalt sowie die Absicherung, Organisation und Ausbildung. Auch spezielle Aufgaben sind dem Amt zugeordnet wie etwa die Militär­psychologie und Forschung, die 22 Musikkorps, die Schule für Diensthunde, die Verantwortung für Reservistenangelegenheiten oder die Ausbildung der Militärattachés für 163 deutsche Auslandsvertretungen und die Internationale Kooperation.

Zum Jubiläum, das reichlich traditionell mit Militärmusik und Ansprachen vor geladenen Gästen begangen wurde, gratulierten Landesminister Joachim Stamp als stellvertretender Ministerpräsident und Bonns Bürgermeister Reinhard Limbach.

Letzterer hob die besondere Beziehung Bonns zur neuen deutschen Armee hervor. Schließlich seien nicht nur die ersten bundesdeutschen Soldaten 1955 auf dem Hof der Ermekeil-Kaserne vereidigt worden. Als einer der größten Arbeitgeber sei die Bundeswehr auch bis heute noch prägend für die Stadt.

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