Haus der Bildung Streit über die Gerüst-Miete landet vor Gericht

BONN · Bei der Fertigstellung des Hauses der Bildung läuft es weiterhin nicht rund. Wie berichtet, konnte der für Dezember geplante Fertigstellungstermin nicht eingehalten werden, weil es laut Stadt massive Probleme und Verzögerungen auf der Baustelle gibt.

Nun meldet sich wieder, wie schon im September, die Cochemer Gerüstbau GmbH und erklärte gegenüber dem GA: Längst gestellte Rechnungen in Höhe von inzwischen 750.000 Euro seien immer noch nicht bezahlt worden.

Dieser Betrag kommt nach Angaben der Firma zustande, weil sie 1300 Euro Gerüst-Miete pro Woche verlange. Statt der veranschlagten sechs Monate hätten die Gerüste nun aber anderthalb Jahre am Haus der Bildung gestanden. Und noch immer umgeben Gerüste des Cochemer Betriebs den Neubau am Bottlerplatz. Dagegen wurden die Gerüste im Gebäude kürzlich abgebaut. "Das Gerüst ist freigemeldet worden", sagt Claudia Kahler, Mitarbeiterin der Firma. Was die Zahlungsmoral der Stadt angehe, werde man immer wieder vertröstet. Kahler sorgt sich, dass ihr Betrieb ob der verzögerten Zahlung bankrottgehen könnte.

Streit gab es schon länger darüber, ob die Gerüste Mängel aufgewiesen hätten. "Ein Gutachter der Stadt hat festgestellt, dass das Gerüst einwandfrei war", behauptet Kahler. Doch diesen Gutachter hat es nach Informationen des General-Anzeiger nicht gegeben, obwohl die Stadt bereit gewesen war, einen unabhängigen Sachverständigen zu beauftragen.

Die Verwaltung äußerte sich nicht zu dem Fall, da es sich um ein laufendes Verfahren handele. Mittlerweile sei eine Klage anhängig, so das Presseamt. GA-Informationen zufolge ging bei der Erste Zivilkammer des Bonner Landgerichts Anfang Oktober eine Klage ein, in der die Gerüstbaufirma von der Stadt allerdings nur 11.930 Euro fordert (AZ: 1 O 350/14).

Wie berichtet, fallen der geplante Umzug der Volkshochschule zum neuen Semester im Februar und der Wiedereinzug der Zentralbücherei im April ins Wasser. Einen neuen Fertigstellungstermin kann die Stadt erst einmal nicht nennen. Die Kosten für das Haus der Bildung liegen bei 21,4 Millionen Euro. Laut Städtischem Gebäudemanagement (SGB) werden sie aber wohl noch steigen.

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