Straßenstrich wird noch einmal verkürzt

Der Bonner Straßenstrich, der im Januar von der Gerhard-Domagk-Straße an die Immenburgstraße umgezogen ist, wird noch einmal verkürzt. Und zwar um weitere 60 Meter.

Straßenstrich wird noch einmal verkürzt
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Bonn. (lis/kf) Der Bonner Straßenstrich, der im Januar von der Gerhard-Domagk-Straße an die Immenburgstraße umgezogen ist, wird noch einmal verkürzt. Und zwar um weitere 60 Meter, so dass die Prostituierten nunmehr nur noch zwischen Tor 4 der Müllverbrennungsanlage und der Karlstraße stehen dürfen.

Außerdem wird die Prostitution erst ab 20.15 Uhr erlaubt (bisher ab 20 Uhr). Mit diesen beiden Entscheidungen, die der Stadtrat am Donnerstagabend mit großer Mehrheit und bei nur wenigen Gegenstimmen beschloss, wurde der Kompromiss besiegelt, den das ansässige Unternehmen "Fressnapf" angestrengt hatte.

Dessen Inhaber Ralf Over hatte gegen die Anbahnungszone direkt vor seiner Ladentür geklagt, um Mitarbeitern und Kunden ein Mindestmaß an Sicherheit zu geben, dass sie nicht von Freiern angesprochen werden. Aus demselben Grund wird der zeitliche Beginn um 15 Minuten nach hinten verschoben.

Bei einem Mediationsgespräch auf Anregung des Oberverwaltungsgerichts Münster hatten sich alle Seiten vor einem Monat auf die jetzt genehmigte Lösung verständigt. Einige Ratsmitglieder zeigten sich damit jedoch nicht einverstanden. "Das Ergebnis ist völlig inakzeptabel", meinte Rolf Beu (Grüne). "Das ist ein Einknicken vor der Position des klagenden Hundefutterhändlers."

Dieser habe sich mit seiner Klage durchgesetzt, von einem Kompromiss könne also nicht die Rede sein. Beu: "Die Stadt ist eingeknickt. Und was passiert, wenn der Händler mal bis 22 Uhr öffnen will?" Seit dem Umzug des Straßenstrichs habe sich die Situation deutlich entspannt, sagte der städtische Ordnungsdezernent Wolfgang Fuchs. Auch in den Wohnvierteln, in denen früher illegal die "Verrichtung" betrieben wurde, sei es inzwischen ruhig. "Der neue Standort hat sich etabliert und wird gut angenommen", konstatierte Fuchs.

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