Sicherheit im Bonner Karneval Straßensperren sollen vor Lkw-Angriffen schützen

Bonn · Die Polizei und die Stadt haben ihr Sicherheitskonzept für Karneval vorgestellt. Dazu gehören auch mobile Straßensperrungen. Ein Überblick über die Maßnahmen.

Die Polizei wird im Bonner Straßenkarneval jede Menge mobiler Sperren wie Lastwagen und Busse einsetzen, "damit niemand schnell und ungehindert in eine große Menschenmenge fahren kann", sagte Gerd Mainzer, Leiter der Polizeiwache Ramersdorf, am Dienstag am Rande einer Pressekonferenz zum Sicherheitskonzept für Karneval. Doch ansonsten hält sich die Polizei sehr zurück, wird auch auf Nachfrage nicht konkreter - aus taktischen Gründen, wie es heißt.

Hintergrund für die Sperren sind die Terroranschläge mit Lastwagen auf dem Berliner Weihnachtsmarkt und vergangenen Sommer auf der Uferpromenade in Nizza. So fährt Bonn nach längerer Beratung nun eine ähnliche Linie wie die anderen Karnevalshochburgen. Die Sperren in Bonn sollen gewährleisten, dass "niemand schnell und ungehindert in eine große Menschenmenge fahren kann“, sagte Gerd Mainzer, Leiter der Polizeiwache Ramersdorf, am Dienstag am Rande einer Pressekonferenz zum Sicherheitskonzept für Karneval.

„An allen tollen Tagen sind Hunderte Polizisten im Einsatz. Sie sind für alle ansprechbar“, betonte Mainzer. Dabei gelte „Null Toleranz“ für jede Art von Gewalt. „Wer schlägt, fliegt“, heißt die Devise. Das gilt demnach wohl auch für die großen Züge in Beuel und Bad Godesberg, selbst für die Veedelszöch und Rathausstürme. Auch wenn die Polizei dazu ebenfalls keine Details nennt.

Mit dem Drei-Säulen-Konzept „Prävention, Kontrolle und Angebot“ wollen Stadt und Polizei einen Karneval ohne Alkoholexzesse für Teenager insbesondere an Weiberfastnacht sicherstellen. Bereits im Vorfeld wollen Polizei und Ordnungsamt auf Ladenbesitzer und Wirte zugehen. „Dabei erinnern wir an die Einhaltung der Vorschriften zum Jugendschutz. Bier, Wein und Sekt dürfen an Jugendliche unter 16 Jahren nicht verkauft werden“, sagte Carsten Sperling, Leiter des Stadtordnungsdienstes. An den tollen Tagen liegt der Fokus auf Kontrollen.

An Weiberfastnacht wird die Präsenz in Beuel, in der Innenstadt und an anderen Treffpunkten erhöht. Der Stadtordnungsdienst ist mit 37 Mitarbeitern im Einsatz. Kinder und Jugendliche, die mit Alkohol erwischt werden, müssen die Flaschen ausleeren. 2016 waren es 200 Flaschen mit hochprozentigem Alkohol. Einige Teenager mussten wegen einer Vergiftung medizinisch versorgt werden. Kommunikationsteams aus Polizisten, Helfern und Dolmetschern klären Jugendliche über die Regeln auf.

„Feiern ohne Alk und Rauch, aber bitte mit Kostüm“ lautet der Slogan der After-School-Party für alle von 14 bis 17 Jahren an Weiberfastnacht im Festzelt des Bonner Stadtsoldaten-Corps auf dem Münsterplatz. „Neben Security sorgen auch Sozialarbeiter aus den städtischen Jugendhilfeeinrichtungen dafür, dass die Feier sicher abläuft“, sagte Christina Bertram-Mayer, Abteilungsleiterin im Jugendamt. Unter dem Motto „Konfetti statt Koma“ präsentieren sich die „Bonner Event Sprinter“ bei den Zügen in Tannenbusch, Ippendorf, Beuel und Bonn.

Dort können Jugendliche den Promillewert testen und Alkohol gegen handybedienungsfähige Handschuhe und ein Safe-Pack samt Kondom tauschen. „Die Nacht ist lang, und man weiß ja nie“, meinte Marion Ammelung von „Update“, der Suchthilfe von Caritas und Diakonie.

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