Große Dransdorfer Karnevalsgesellschaft Statt Kamelle gibt es Raki

DRANSDORF · "Kreta alaaf, Bonn alaaf, Europa alaaf" hieß es am Freitag im Alten Rathaus, als Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch eine siebenköpfige Delegation von Karnevalsfreunden aus Kreta sowie Vertreter der Großen Dransdorfer Karnevals-Gesellschaft (GDKG) empfing. "Wir hoffen, wir bringen euch die Sonne mit", bedankte sich Georgios Foustanakis, dPräsident des kretischen Faschingsvereins, für die Einladung und freute sich, dass der Fastelovend die Menschen zusammenbringt.

 Beschenken sich: Georgios Foustanakis und Jürgen Nimptsch.

Beschenken sich: Georgios Foustanakis und Jürgen Nimptsch.

Foto: Barbara Frommann

Bereits vor einem knappen Jahr waren 17 GDKG-Mitglieder in das 1100 Seelen-Dorf Pombia bei Matala gereist, um erstmals den kretischen Karneval zu feiern. Der Kontakt war über eine Schulfreundin des GDKG-Vorsitzenden Wilfried Klein zustande gekommen.

In einem eigens für die Bonner Jecken gebauten Wagen nahmen sie am dortigen Karnevalszug teil, mit jeder Menge Kamelle im Gepäck. Die seien dort sonst unüblich, meinte Klein. Dennoch: "Die Kreter fanden das toll."

Nun war es an den griechischen Karnevalsfreunden, eine Woche lang den bönnschen Fastelovend kennenzulernen. In weiße Togen gehüllt und mit Kränzen aus Olivenzweigen im Haar vermittelten sie einen Eindruck von ihren Bräuchen: "Bei uns ist es spontaner", berichtete Eleni Kafatou.

Seit rund 40 Jahren sei der Karneval in Pombia Tradition. Aber auch zuvor habe man ihn schon gefeiert. Sagten es, und nahmen ihre Togen ab, sodass ihre T-Shirts die Worte "I love Kreta!" ergaben. Auch in Pombia werde sich verkleidet und bildeten geschmückte Wagen und Fußgruppen einen Zoch, erklärte Klein. Das Feiern sei dort jedoch viel intensiver, weil es auf drei Tage beschränkt sei. Und anstelle von Kamelle gibt es griechischen Raki, einen Schnaps.

Den hatte die griechische Delegation auch ins Rathaus mitgebracht sowie Geschenke für den OB. Darunter ein Duplikat der Diskusscheibe von Festos, eines bedeutenden Fundstücks aus der Bronzezeit. Zudem wurde ihm ein Kranz aus Olivenzweigen überreicht.

Auch der OB war nicht mit leeren Händen gekommen: Jeder Besucher erhielt eine CD mit seinem selbst komponierten Song "Övver Bröcke jonn". Die griechische Delegation fährt beim Dransdorfer Zoch auf dem Wagen mit. Den Sturm auf das Beueler Rathaus und den Bonner Rosenmontagszug erleben sie jedoch nur als Zuschauer.

Nach dem Besuch beim OB ging es zur Deutschen Welle. Noch bis Aschermittwoch sind die Besucher in Bonn. Dann heißt es Abschied nehmen. Doch nicht für lange: Am 15. März fährt eine GDKG-Delegation nach Kreta.

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