Jubiläumsfeier Städtepartnerschaft von Bonn und Oxford wird 70

Bonn · Bonn feiert die enge Beziehung zu Oxford. Zum Auftakt gab es auf dem Remigiusplatz Kunst zum Nachdenken von der Engländerin Diana Bell

 Die Oxforder Künstlerin Diana Bell auf dem Remigiusplatz.

Die Oxforder Künstlerin Diana Bell auf dem Remigiusplatz.

Foto: Susanne Wächter

Seit 70 Jahren verbindet Bonn und Oxford eine Städtepartnerschaft. Zur Eröffnung der Feierlichkeiten präsentierte Diana Bell ihr Kunsthappening „thebiguestionsmarkartproject“ auf dem Remigiusplatz. Etliche Passanten beteiligten sich.

Kleine, bunte Häuschen standen auf dem Boden in einem blauen Kreis. Wer genauer hinsah, entdeckte auch die Nachrichten, die auf weißem Papier auf die Vorderseite geklebt waren. Es handelte sich um Antworten auf die Fragen „Woher kommst Du?“, „Wohin gehst Du?“ und „Worauf hoffst Du?“. In vielen Städten hat Bell die Aktion bereits präsentiert und ist damit noch bis Mittwoch, jeweils von 11 bis 17 Uhr, auf dem Remigiusplatz anzutreffen.

Dort kann die kurzweilige Aktion die Menschen in der Einkaufshektik für einen kurzen Augenblick zum Innehalten anregen. Die markantesten Antworten wird sie später einscannen und auf der Internetseite ihres Projekts veröffentlichen. Bell stammt aus Oxford und ist Bonn seit vielen Jahren persönlich eng verbunden. Das brachte Mitglieder der Bezirksvertretung Bonn auf die Idee, die Künstlerin zum Städtepartnerschaftsjubiläum einzuladen. Bezirksbürgermeister Helmut Kollig zeigte sich in seiner kurzen Eröffnungsrede begeistert darüber, dass Diana Bell seiner Einladung gefolgt ist.

Die Seinsfrage

Seine Amtskollegin aus Oxford, Lord Mayor Jean Fooks zeigte sich neben ihrer Freude auch ein wenig betrübt, dass im vergangenen Jahr die Briten mehrheitlich für den EU-Ausstieg stimmten. „Jetzt müssen wir schauen wie der Weg weitergeht“, sagte sie in einem fast akzentfreiem Deutsch. Viele Freundschaften seien in den letzten 70 Jahren entstanden.

Nach dem kurzen, offiziellen Eröffnungspart, präsentierte die Oxforder Dichtergruppe „Stanza Group“ Gedichte in englischer und deutscher Sprache. Im Anschluss machten sich die neugierig gewordenen Passanten auf den Weg zum Startpunkt der Kunstaktion, um dort ihre Nachrichten zu verewigen. Die zum Teil englischen, deutschen aber auch asiatischen Nachrichten fielen dabei so unterschiedlich aus wie die teilnehmenden Menschen.

Bell, die sich an den Ursprung ihrer künstlerischen Idee nur noch vage erinnern konnte: „Es waren Zusammentreffen mit verschiedenen Menschen, in den Gesprächen haben sich diese Seinsfragen irgendwann herauskristallisiert“, erzählte die englische Künstlerin. Für die meisten, so resümierte Bell die Antworten, sei die Familie das Zentrum ihres Lebens. Am Sonntag trafen sich Bonner und Gäste dann zum großen Empfang beim Oxford-Club Bonn an der Adenauerallee.

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