Wohnen an der Reuterbrücke Städtebaulicher Wettbewerb ist entschieden

Kessenich · Das ehemalige Autohaus Reuterbrücke in Kessenich könnte bald zu einem neuen, attraktiven Wohnquartier werden. Bei der Sitzung des Preisgerichts, die jetzt im Rheinhotel Dreesen stattfand, setzte sich der städtebauliche Entwurf des Büros LRW, Hamburg, gegen die aus sechs weiteren Teilnehmern bestehende Konkurrenz durch.

Das Preisgericht habe insbesondere die hohe Qualität der städtebaulichen Figur gewürdigt, in der sich Elemente der typischen Blockrandbebauung der Südstadt, der Zeilenbebauung der Kessenicher Nachbarschaft sowie der Gronauer Solitäre widerspiegeln.

Wie ein Projektentwickler im Auftrag des Investors weiter berichtete, kam das Architekturbüro KSP Jürgen Engel Architekten aus Köln auf den zweiten Platz und Özen-Reimer + Partner aus Bonn auf Rang drei. Für das Grundstück, auf dem früher Autos verkauft und repariert wurden - vorzugsweise der Marke Opel - tritt als Investor die Garbe-Immobilien Gruppe auf.

Das Unternehmen aus Hamburg hat die Fläche erworben, um sie zu entwickeln. Deren Geschäftsführer Peter Niermann betonte, der Siegerentwurf gewährleiste durch die großen Gebäudeabstände auch eine hohe Freiraumqualität. Der Entwurf von LRW lege auf die Wohnqualität und das Wohnumfeld ein großes Augenmerk.

Dass auch ein so schwieriger Standort attraktiv gestaltet werden kann, meinte Preisrichter und Stadtbaurat Werner Wingenfeld. Er sprach von einer anspruchsvollen Lösung und einem ambitionierten Entwurf: "Er überrascht mit seiner eigenständigen architektonischen Figur, die eine anspruchsvolle städtebauliche Lösung darstellt."

Auch Professorin Christa Reicher, Preisgerichtsvorsitzende und Inhaberin des Lehrstuhls für Städtebau und Bauleitplanung der TU Dortmund, zeigte sich "von der Vielfalt der guten Lösungen beeindruckt, obwohl der Standort mit so zahlreichen städtebaulichen, planungs- und immissionsschutzrechtlichen Restriktionen behaftet ist."

Damit meint sie den Lärm der benachbarten linksrheinischen Bahnstrecke und die Vorgaben, dass der früher dort geplante großflächige Einzelhandel nicht zustande kam, weil er schädlich für das Kessenicher Ortszentrum gewesen wäre.

Das prämierte städtebauliche Konzept soll nun Grundlage des anschließenden Bebauungsplanverfahrens werden. Die Ausstellung zu dem Wettbewerb, bei der neben den Preisträgern auch alle anderen eingereichten Wettbewerbsbeiträge öffentlich vorgestellt werden, findet von Montag bis Freitag, 8. bis 19. April, im Stadthaus statt.

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