Engepässe im Dienstleistungszentrum Bonn Stadtdirektor entschuldigt sich bei Bürgern

BONN · "Wir entschuldigen uns bei allen Kundinnen und Kunden für die Unannehmlichkeiten in den zurückliegenden Wochen. Wir werden die Situation kurzfristig verbessern", sagte am Donnerstag der für Organisation und Personal zuständige Stadtdirektor Wolfgang Fuchs.

 Im neuen Dienstleistungszentrum im Stadthaus läuft es noch nicht rund. Ein Knackpunkt ist zu wenig Personal. Die Verwaltung arbeitet an der Optimierung des Serviceangebotes.

Im neuen Dienstleistungszentrum im Stadthaus läuft es noch nicht rund. Ein Knackpunkt ist zu wenig Personal. Die Verwaltung arbeitet an der Optimierung des Serviceangebotes.

Foto: Barbara Frommann

Vor genau einem Monat war man mit dem neuen Dienstleistungszentrum im Stadthaus an den Start gegangen: Dort sind Bürgeramt, die Kfz-Zulassungsstelle sowie die Führerscheinstelle zusammengefasst worden. Doch die Kunden mussten zum Teil stundenlange Wartezeiten in Kauf nehmen - trotz Terminvereinbarungen. Und telefonisch kamen die Bürger bei der Stadt teilweise überhaupt nicht mehr durch.

"Wir waren extrem optimistisch: Wir wollten einen besseren Service bieten, wollten schneller, flexibler und termintreu sein. Aber wir haben tatsächlich einige Dinge unterschätzt", gibt Fuchs nun unumwunden zu.

Mittlerweile ist die Situation zwar etwas entspannter, aber längst nicht zufriedenstellend. Jedenfalls hoffen Fuchs, Andreas Leinhaas, stellvertretender Leiter des Amtes für Organisation und Informationstechnologie, und Günter Dick, stellvertretender Leiter der Bürgerdienste, dass sie das Dienstleistungszentrum bis nach den Sommerferien so weit hinbekommen, wie sie es sich eigentlich vorgestellt haben.

Doch warum ist so vieles schiefgelaufen? "Wir haben einmal den Starttermin unterschätzt", so Fuchs. Aufgrund der vielen Feiertage konnten nicht so viele Termine vergeben werden, und dann kam auch noch die vor den Sommerferien übliche hohe Anfrage nach aktuellen Ausweisen hinzu. "Dass es da zu großer Unzufriedenheit und vielen Beschwerden gekommen ist, das kann ich gut nachvollziehen."

Auch Leinhaas sprach von "inakzeptablen Zuständen". Ein weiterer Grund für die langen Schlangen vor den Schaltern war das zu knapp bemessene Personal. "Wir haben die Auflagen, bei den Personalkosten zu sparen, sehr ernst genommen und die übliche Fluktuation nicht mit neuem Personal aufgefangen", sagte er. 17 Stellen waren am Ende insgesamt eingespart worden. Dann kam auch noch ein hoher Krankheitsstand hinzu. Der hat sich zwar mittlerweile im Stadthaus wieder verringert, dafür sind zurzeit vier von sieben Mitarbeitern im Beueler Bürgeramt erkrankt.

"Wir haben aber mittlerweile reagiert. Zurzeit werden fünf Nachwuchskräfte, die diesen Monat ihre Abschlüsse machen, eingearbeitet und ab Juli ihre 67 Kolleginnen und Kollegen im Dienstleistungszentrum unterstützen", sagte Leinhaas. Am Ausgabeschalter wurde das dreiköpfige Team bereits um einen Mitarbeiter verstärkt. Wer einfach nur noch seine Dokumente abholen will, kann seine Ausweise dort kurzfristig bekommen.

Dass es auch für die Mitarbeiter schwere Zeiten waren und sind, das betonte Günter Dick. Im Prinzip habe man auch die unsäglichen Zustände im Foyer des Stadthauses während der Umbauphase schnellstmöglich ausräumen wollen. Man hätte sich wohl doch mehr Zeit für die Umstellung leisten sollen, sagte er. Immerhin: Gestern betrug die Wartezeit am Abholschalter im Schnitt 14 Minuten, an der Führerscheinstelle etwas mehr als 20 Minuten.

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