Freibäder in Bonn Stadt will Saisonkarte einführen

BONN · Die Stadt Bonn will auf vielfachen Wunsch der Badegäste wieder eine Saisonkarte für die Freibäder einführen. Sie soll 150 Euro für Erwachsene kosten (ermäßigt 100 Euro) und an den rund 90 Badetagen von Ende Mai bis Ende August für alle sechs Bonner Freibäder gelten.

Für die Bonner Freibäder ist zwischen Ende Mai und Ende August eine Saisonkarte geplant.

Für die Bonner Freibäder ist zwischen Ende Mai und Ende August eine Saisonkarte geplant.

Foto: Stefan Knopp

Der Vorschlag, über den der Sportausschuss und Rat im März und April abstimmen, soll der Stadtverwaltung Mehreinnahmen in Höhe von 200.000 Euro pro Saison bringen. Allerdings rechnet die Stadt vor, dass auch die Badegäste profitieren: Bei einer täglichen Nutzung würden sich die Kosten je Besuch nämlich auf 1,66 Euro, ermäßigt 1,11 Euro, reduzieren. Eine Einzelkarte für die Bonner Bäder kostet aktuell vier, ermäßigt 2,50 Euro, der Abendtarif ab 18 Uhr beträgt drei Euro. Die Gegenrechnung sieht allerdings so aus: Erst ab dem 38. Besuch würde sich die 150-Euro-Saisonkarte für die Badegäste finanziell rentieren.

Dennoch: Das Sport- und Bäderamt hat damit einen Meinungswechsel vollzogen, für den mehrere Faktoren ausschlaggebend waren. Zum einen die guten Erfahrungen mit der Saisonkarte im Friesdorfer Freibad, wo seitdem sowohl die Zahl der Besuche wie auch die Einnahmen „merklich“ angestiegen seien. Allerdings ist die „Friesi“- Saisonkarte mit 50/25 Euro deutlich preiswerter und wird auch nur an Mitglieder des Fördervereins ausgegeben.

Zum anderen führe die Saisonkarten-Ausgabe zu festen Einnahmen und besserer Auslastung der Bäder auch bei schlechtem Wetter und verbessere damit die Wirtschaftlichkeit. Im Gegensatz zu früher, als man sich einzelne Leistungen lieber einzeln bezahlen ließ, sei es jetzt so, dass Saisonkarten wieder eine hohe Akzeptanz und Wertschätzung genießen würden, hieß es.

Die Saisonkarte früherer Prägung war 2006 zugunsten von Mehrfachkarten abgeschafft worden. Argumente dafür waren der Missbrauch durch Weitergabe, aber auch das veraltete Kassensystem an den Badeingängen sowie ein rückläufiger Absatz. Die neue Saisonkarte soll personenbezogen mit Foto und Name des Inhabers gestaltet werden, so dass eine Weitergabe nicht möglich ist.

Auch in anderen Kommunen gibt es Saisonkarten, allerdings sind sie preiswerter wie in Königswinter (120 Euro) und Sankt Augustin (100 Euro). Die Stadt Bonn argumentiert, dort gelten die Karten nur für je ein Freibad, in Bonn allerdings für sechs Freibäder. Im bundesweiten Vergleich liege der Bonner Tarif im mittleren Bereich.

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