Haus der Bildung Stadt will Firmen in Regress nehmen

BONN · Die Stadt Bonn prüft zurzeit mögliche Schadensersatzansprüche gegenüber Firmen, die nach Ansicht der Verwaltung eine Mitschuld an der Bauverzögerung und Kostensteigerung beim Haus der Bildung hatten.

 Hell und offen: So präsentiert sich das Haus der Bildung mit Volkshochschule und Stadtbücherei.

Hell und offen: So präsentiert sich das Haus der Bildung mit Volkshochschule und Stadtbücherei.

Foto: barbara frommann

Das geht aus einer Vorlage für die nächste Sitzung des Finanzausschusses hervor.

Die Kosten für die Sanierung und den Umbau des Alten Stadthauses am Bottlerplatz sowie den benachbarten Neubau am Mülheimer Platz sind seit der ersten groben Schätzung für die Planung kräftig gestiegen: Waren sie ganz zu Anfang der Überlegungen im Jahr 2008 zunächst auf 11,5 Millionen Euro geschätzt worden, lagen sie später, als die Planungen konkret wurden, bei 19,4 Millionen.

Etwa die Hälfte davon sagte das Land NRW an Zuschüssen zu. Inzwischen liegt die Bausumme allerdings bei 26,4 Millionen Euro. Dass die Summe am Ende noch höher ausfallen wird, gilt als sicher. Wie hoch, das werden die Schlussrechnungen zeigen, die Vize-Stadtsprecher Marc Hoffmann zufolge noch nicht vorliegen. Die Abrechnung nehme noch einige Zeit in Anspruch.

Über die Höhe der möglichen Schadensersatzansprüche will sich die Stadt aufgrund laufender Verfahren derzeit nicht äußern, so Hoffmann. Für das Haus der Bildung, in dem die Stadtbücherei und die Volkshochschule (VHS) ihr neues Quartier bezogen haben, musste zweimal wegen gravierender Probleme auf der Baustelle, eines Streits mit einem Gerüstebauer und Firmeninsolvenzen der geplante Eröffnungstermin verschoben werden (der GA berichtete). Mit Folgen vor allem für die Volkshochschule, die ihren Unterricht ursprünglich schon im vorigen Wintersemester in den neuen Räumen anbieten wollte.

Seit voriger Woche ist die Büchersortiermaschine im Haus der Bildung wieder in Betrieb. Sie war nach einem Unfall, bei dem ein Mitarbeiter leicht verletzt wurde, mehrere Wochen lang außer Betrieb gesetzt worden, um eventuellen technischen Fehlern auf die Spur zu kommen. Inzwischen habe sich herausgestellt, so Hoffmann, dass es zu dem Unfall aufgrund einer Verkettung ungünstiger Umstände kam.

Und noch eine gute Nachricht hält Hoffmann bereit: Ab heute wird die Zentralbücherei regelmäßig ab dienstags von zehn bis 19 Uhr geöffnet haben. Bisher öffnete sie erst mittwochs, damit im Haus noch ungestört Restarbeiten durchgeführt werden konnten.

Die Zentralbibliothek ist geöffnet: dienstags, donnerstags und freitags von 10 bis 19 Uhr, mittwochs von 10 bis 20 Uhr und samstags von 10 bis 14 Uhr.

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