Fall Friedhelm Naujoks Stadt warnt vor weiterem Prozess

BONN · Fall Naujoks ist wieder Thema: Um die Zukunft des ehemaligen städtischen Gebäudemanagers Friedhelm Naujoks geht es erneut am Dienstag im Stadtrat.

In nichtöffentlicher Sitzung soll die Frage geklärt werden, ob die Verwaltung den im Juni gegen Naujoks verlorenen Kündigungsschutzprozess nun in zweiter Instanz fortführt oder sich mit ihm vergleicht. Für den letzteren Fall stand bereits eine Abfindung in Höhe von rund 400.000 Euro zur Diskussion.

Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch (SPD) hatte seinen Parteifreund nach langem Hin und Her Anfang des Jahres gekündigt. Das Rechnungsprüfungsamt hatte Naujoks schwere Verstöße beim Kauf und Einbau von Legionellenanlagen in Bonner Schulen attestiert.

In der Angelegenheit ermittelt erneut die Staatsanwaltschaft gegen Naujoks. Ebenso laufen gegen den einstigen WCCB-Controller, der mit einem Jahressalär von 175.000 Euro zu Nimptschs bestbezahlten Mitarbeitern zählte, Ermittlungen wegen Betrugs und Untreue im besonders schweren Fall.

Der Rat hatte die Personalverwaltung vor der Sommerpause beauftragt, das arbeitsgerichtliche Berufungsverfahren gegen Naujoks auf Grundlage der schriftlichen Urteilsbegründung vorzubereiten und zur Wahrung der Fristen vorsorglich Berufung vor dem Landesarbeitsgericht in Köln einzulegen.

Das ist, so die Verwaltung in ihrer Stellungnahme für die Sitzung heute, geschehen. Dennoch rät sie angesichts der Urteilsbegründung des Bonner Arbeitsgerichts ab, den Berufungstermin wahrzunehmen. Nach eingehender Prüfung des Urteils bestehe kaum Aussicht auf Erfolg. Nicht außer Acht zu lassen seien zudem die "nicht unerheblichen" Prozesskosten: Bisher hat die Stadt bereits rund 50.000 Euro für den laufenden Rechtsstreit mit Naujoks gezahlt.

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