Sanierung der Nordbrücke Stadt und Kreis initiieren Ergänzungsmaßnahmen

BONN/RHEIN-SIEG-KREIS · In den Sommerferien 2014 wird der Landesbetrieb Straßen.NRW die Fahrbahnübergänge auf der Nordbrücke austauschen. Da in dieser Zeit in beide Fahrtrichtungen jeweils nur eine Fahrspur zur Verfügung stehen wird, sind in der Region erhebliche Verkehrsbeeinträchtigungen zu erwarten.

Der Rhein-Sieg-Kreis und die Bundesstadt Bonn wollen mit einer breit angelegten Informations-Kampagne dazu aufrufen, das Auto stehen zu lassen. So bestehe die Chance, einen möglichen Verkehrskollaps zu vermeiden.

Die Kreisverwaltung und die Stadtverwaltung Bonn planen unterschiedliche flankierende Maßnahmen und werden weitere prüfen, um Verkehrsbehinderungen in den örtlichen Straßennetzen zu minimieren, den Verkehr großflächig zu verteilen und verbesserte Angebote bei Bus und Bahn sowie im Radverkehr machen zu können.

Der Rhein-Sieg-Kreis und die Stadt Bonn machen jedoch noch einmal deutlich, dass der Verbleib von nur einer Fahrspur je Richtung weder über das innerörtliche Verkehrsnetz noch über flankierende Ergänzungsmaßnahmen kompensiert werden kann. Denn selbst in den Ferien fahren täglich 95.000 Fahrzeuge über die Nordbrücke.

Dieses Verkehrsaufkommen könne nicht über das kommunale Straßennetz abgewickelt werden. Ziel ist daher, die Verkehrsteilnehmer der Region Bonn/Rhein-Sieg dazu zu motivieren, wenn irgend möglich nicht mit dem Auto zu fahren, sondern soweit wie möglich Fahrgemeinschaften zu bilden, das Fahrrad zu nutzen oder auf den ÖPNV umzusteigen.

Gerade den Pendlern empfehlen Kreis und Stadt, von vornherein auf den öffentlichen Nahverkehr oder bei näheren Distanzen auf das Rad umzusteigen. Bei der Nutzung von P+R sei es empfehlenswert, weit vor den Toren Bonns vom Auto auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen, da die Anfahrt zu den auf dem Stadtgebiet Bonn liegenden P+R-Plätzen ebenfalls nicht staufrei möglich sein dürfte.

Weitere Informationen finden Sie unter www.rhein-sieg-kreis.de/bürgerservice und www.bonn.de/@nordbruecke.

Planbare Baumaßnahmen auf die Zeit nach den Sommerferien verschoben

Um die städtischen Straßen frei zu halten, hat das Tiefbauamt der Stadt Bonn alle planbaren Straßenbaumaßnahmen in Bonn auf Zeiträume nach den Sommerferien verschoben.

Tiefbauamtsleiter Peter Esch: "Das Baustellenmanagement des Tiefbauamts steht aufgrund der Situation in den Sommerferien vor einer besonderen Herausforderung, da langfristig geplante städtische Großmaßnahmen zu verschieben oder im Bauablauf anzupassen sind. Wir werden jedoch unseren Beitrag dazu leisten, die Verkehrslage in den Ferien so weit wie möglich zu entschärfen." Dazu zählen unter anderem folgende Projekte:

  • Leitungsbau Römerstraße zwischen Augustusring und Wachsbleiche (Ausführung nach den Sommerferien)
  • Kanalbau Römerstraße zwischen Augustusring und Wachsbleiche (Ausführungnach den Sommerferien)
  • Straßenbau Römerstraße zwischen Salierweg und Augustusring (Ausführung nach den Sommerferien)
  • Restausbau Friedrich-Ebert-Allee (Bundesstraße 9) zwischen Trajektknoten und Ollenhauerstraße (Ausführung nach den Sommerferien)
  • Ausbau Haltestelle Stadthaus (im Bauablauf verändert, so dass größere Verkehrsbeschränkungen erst nach den Sommerferien stattfinden)
  • Ertüchtigung Viktoriabrücke (verschoben, so dass größere Verkehrsbeschränkungen erst nach den Sommerferien stattfinden)
  • Kanalbau Willy-Brandt-Allee (Ausführung nach den Sommerferien)
  • Schachtsanierung Sankt-Augustiner-Straße (ursprünglich vorgezogen auf April, wegen der Arbeiten auf der Südbrücke nun Ausführung in Herbstferien)

Gleichzeitig passt das Tiefbauamt das Kanalreinigungs- und Inspektionsprogramm in dem Sinne an, Arbeiten auf dem Hauptstraßennetz auf das unumgänglich nötige Maß zu beschränken.

Ausnahme von den Vorschriften der Umweltzone vom 1. Juli bis 1. September 2014

Auch die Straßenverkehrsbehörde der Stadt Bonn reagiert auf die zu erwartenden Verkehrsbeeinträchtigungen: In Abstimmung mit der Bezirksregierung hat sie eine allgemeine Ausnahme von den Vorschriften der Umweltzone auf verschiedenen Streckenabschnitten vom 1. Juli bis 1. September verfügt. Diese Ausnahmen gelten für folgende Streckenabschnitte:

  • Nord-Süd-Verkehr über die B9/L300: Friedrich-Ebert-Allee -Willy-Brandt-Allee - Bundeskanzlerplatz - Adenauerallee - Belderberg - Sandkaule - Welschnonnenstraße - Römerstraße (zwischen Wachsbleiche und Augustusring) - Augustusring - Kaiser-Karl-Ring - Kölnstraße sowie ab Augustusring über die Graurheindorfer Straße zur BAB-Anschlussstelle Bonn-Auerberg.
  • Im Ost-West-Verkehr über die B56: Kennedybrücke - Berliner Freiheit - Bertha-von-Suttner-Platz - Oxfordstraße - Berliner Platz - Bornheimer Straße - Hochstadenring - Viktoriabrücke - Endenicher Straße.
  • Von diesen Straßen folgende Verbindungen zu den Autobahn-Anschlussstellen Bonn-Zentrum/Potsdamer Platz und Bonn-Poppelsdorf: Reuterstraße, Dorotheenstraße (zwischen Kaiser-Karl-Ring und Potsdamer Platz), Vorgebirgsstraße (zwischen Kaiser-Karl-Ring und Potsdamer Platz), Bornheimer Straße, Am Alten Friedhof, Thomastraße, Heinrich-Böll-Ring.

Weiterhin wurde mit der Bezirksregierung abgesprochen, dass die Sperrung für Lastwagen auf der Reuterstraße während der Baumaßnahme aufgehoben wird. Die vorhandene Beschilderung werd eentsprechend angepasst.

"Wir versprechen uns von einer größtmöglichen Verteilung des Verkehrs eine Verbesserung der Situation, um einzelne Verkehrswege nicht zu überlasten und Alternativen zu ermöglichen", so Axel Reiß, Sachgebietsleiter Verkehrslenkung und Verkehrsregelung.

Das Straßenverkehrsamt des Rhein-Sieg-Kreises hat mit dem Landesbetrieb Straßen.NRW abgestimmt, dass die Bussonderspur auf der L269 auch baulich abgetrennt wird, um Missbrauch durch private Pkw vorzubeugen.

Mit der Rhein-Sieg-Abfallwirtschaftsgesellschaft wird überlegt, die Abfahrtzeiten auszudehnen, um so tägliche Transporte zur Müllverbrennungsanlage in Bonn in die verkehrsarmen Zeiten zu verlegen.

Bei den Kommunen des Rhein-Sieg-Kreises läuft derzeit eine Abfrage, ob zusätzliche Parkflächen für Pendler zur Verfügung gestellt werden können. Ziel ist es, den Umstieg vom privaten Wagen auf den ÖPNV durch ein zusätzliches Parkangebot an den Bus- und Bahnlinien attraktiver zu gestalten.

Änderungen im ÖPNV

Die Schnellbuslinie 55 zwischen Niederkassel und Bonn wird zur Hauptverkehrszeit öfter fahren. Darüber hinaus befinden sich weitere Taktverdichtungen beim öffentlichen Personennahverkehr - wie z.B. bei der Linie 550, die ebenfalls aus dem Raum Niederkassel nach Bonn fährt, im Abstimmungsverfahren.

Die Buslinie 550 wird im Streckenabschnitt zwischen Niederkassel-Rheidt und Bonn Hbf dichter fahren. Es sollen 5 Fahrten in Richtung Bonn auch in den Sommerferien angeboten werden (diese Fahrten gibt es an Schultagen bereits zusätzlich "zum normalen Angebot" der Linie 550, um die ganzen Schüler befördert zu bekommen).

In den Sommerferien 2014 kann die Stadtbahnlinie 66 im Zeitraum von 7 bis 9 Uhr mit zusätzlichen Fahrten zwischen Siegburg Bahnhof und Bonn Hauptbahnhof verdichtet werden. Es sollen pro Stunde jede Richtung zusätzlich vier Fahrten angeboten werden, so dass dann insgesamt zehn Fahrten pro Stunde und Richtung angeboten werden.

Die Abteilung Kreisstraßenbau wird auf Arbeiten auf den wesentlichen Strecken im nachgeordneten Straßennetz während der Baumaßnahmen auf der Nordbrücke verzichten. Hierzu wurden auch die kreisangehörigen Kommunen angehalten.

Weitere Informationen zu allen verkehrserheblichen Störungen finden Sie auf www.mobil-im-rheinland.de.

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