Pützstraße in Kessenich Stadt Bonn und die Architekten verteidigen Größe des Rewe-Baus
KESSENICH · Der Rewe im Kessenicher Ortszentrum bleibt ein Gesprächsthema. Je weiter der Bau wuchs desto größer war die Diskussion, ob so ein massiver Anblick eigentlich an die Pützstraße passt. Vor allem weil sich erst einige Wochen vorher in Endenich ein ähnlicher Klotz für Ärger sorgte, der am Ortseingang an der Frongasse entstanden war.
Doch in Kessenich liegt der Fall anders. Die Stadt hat die Aufstockung nach Paragraf 34 Baugesetzbuch genehmigt, weil es sich nach ihrer Meinung in die Umgebungsbebauung einfügt. "Die Häuser gegenüber sind genau so hoch", teilte eine Sprecherin des Presseamts mit.
Auch Ratsherr Rolf Beu (Grüne), der sich in Endenich zum Kritiker aufgeschwungen hatte, sieht das so. "Das Gebäude wirkt auf den ersten Blick schon recht massiv - wenn man sich daran erinnert, wie die Situation dort vor Ort jahrzehntelang aussah", sagt er.
"Wenn man dieses Wissen nicht hätte, dann wirkt das Gebäude auf den zweiten Blick weniger bedrohlich." Ihm fällt architektonisch sogar positiv auf, dass es (anders als der Neubau in Endenich) ein klassisches Dach hat. Aber, so Beu: Besser wäre es sicher gewesen, wenn in der Höhenentwicklung ein harmonischerer Übergang zu den niedrigeren Bestandsgebäuden gewählt worden wäre.
Die Architekten des Hauses, das Büro JKL aus Neuwied, geben zu bedenken: Die Planung sei mit der Stadt abgestimmt worden. Eine städtebaulich dominante Baumasse - als Gegenpol für die gegenüberliegende Bebauung An der Pützstraße - sei von der Stadt ausdrücklich gefordert worden. Und damit würden auch die städtebaulichen Ziele dort in attraktiver, zeitgemäßer Form umgesetzt.
Übrigens: Die Bauaktivitäten in den oberen Geschossen seien noch in vollem Gange. Dennoch solle das Gerüst zum Teil noch in diesem Jahr abgebaut werden. Dann werde sich auch die derzeit enge Situation auf dem Gehweg rund um Rewe verbessern.
