Trockenheit macht Bäumen zu schaffen Stadt Bonn zahlt fast 70 Prozent mehr für neue Bäume

Bonn · Die Kosten pro Baum sind seit Jahresbeginn 2019 um fast 70 Prozent gestiegen. Das Bonner Grünamt lässt 350 Bäume mehr pflanzen als in den Vorjahren. Grund hierfür ist zunehmende Hitze und Trockenheit.

Die Kirschblüte ist wegen der Kontaktverbote nur ein Vergnügen für Anwohner. Die Stadt hat seit 2019 mehr als 20 neue Zierkirschen in der Altstadt gepflanzt.

Die Kirschblüte ist wegen der Kontaktverbote nur ein Vergnügen für Anwohner. Die Stadt hat seit 2019 mehr als 20 neue Zierkirschen in der Altstadt gepflanzt.

Foto: Benjamin Westhoff

Seit Anfang 2019 hat die Stadt 566 neue Straßenbäume gepflanzt. In der aktuellen Pflanzperiode seien für die Ersatzpflanzungen 1,738 Millionen Euro ausgegeben worden. 462 der neuen Straßenbäume dienen als Ersatz für gefällte Bäume. Die übrigen 104 entstanden an neuer Stelle, da sie alte Bäume ersetzen, die wegen Straßenausbauten weichen mussten. Zusätzliche 440.000 Euro hat die Stadt für diese Bäume ausgegeben.

Viele Bäume sind wegen der heißen Sommer gestorben

Die Kosten pro Baum stiegen seit Jahresbeginn 2019 um fast 70 Prozent: Damals kalkulierte die Stadt samt Standortsanierung, zwei Jahre Pflege und vier Jahre Bewässerung durch die beauftragte Landschaftsbaufirma 2500 Euro pro Baum, mittlerweile sind 4200 Euro zu zahlen. Andrea Schulte aus dem Bonner Presseamt sagt dazu: „Aufgrund der starken Nachfrage sind die Kosten für Baumpflanzungen im Laufe der vergangenen Monate deutlich gestiegen.“

Was die Zahl der Ersatzbäume betrifft, so teilt die Stadt weiter mit, dass sie rund 350 mehr habe pflanzen lassen als in den vergangenen Jahren. Das habe mit den extrem trockenen Sommern in 2018 und 2019 zu tun, während denen viele Bäume eingegangen waren. 

Neue Baumarten kommen besser mit klimatischen Bedingungen zurecht

„Für die Nachpflanzungen wählt das Amt für Stadtgrün insbesondere Baumarten aus, die mit den sich verändernden klimatischen Bedingungen gut zurechtkommen, wie zum Beispiel die Hopfenbuche, den Zürgelbaum oder den Tupelobaum“, so die Stadt. Zudem sei die Aufarbeitung der Baumscheiben arbeitsintensiv. Vorhandene Baumscheiben seien nach heutigem Stand der Technik meist zu klein bemessen.

Mitarbeiter des Grünamts prüfen, ob sie vergrößert werden können. Optimal ist eine zwölf Kubikmeter große Pflanzgrube. Bei einer Grubentiefe von 1,5 Metern müssten die Baumscheiben am Straßenrand mindestens zwei Meter breit und vier Meter lang sein“, erklärt der Leiter des Amts für Stadtgrün, Dieter Fuchs. In engen Stadtvierteln wie der Altstadt sei dieser Platz auf nicht zu bekommen. „Hier optimieren wir, soweit es möglich ist“, sagt Fuchs.

Die Ersatzbäume, von denen 192 in Bad Godesberg, 141 im Stadtbezirk Bonn (davon 29 neue Zierkirschen in der Altstadt), 70 in Beuel und 59 in Hardtberg eingebracht wurden, haben einen Stammumfang zwischen 20 und 25 Zentimeter, sind etwa zehn Jahre alt und fünf Meter hoch. Die Ausschreibungen für Neupflanzungen, die im November beginnen sollen, sind in Vorbereitung.

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