Nach Brandserie in der Bonner City Staatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen 53-Jährigen

BONN · Der in Untersuchungshaft sitzende Mann soll in einer Nacht innerhalb weniger Stunden 16 Feuer in der Bonner Innenstadt gelegt haben. An einem der Tatorte ist er von einer Überwachungskamera gefilmt worden.

Auf den mutmaßlichen Brandstifter, der in der Nacht zum 13. Mai in der Bonner Innenstadt innerhalb weniger Stunden insgesamt 16 Brände gelegt haben soll und damit Feuerwehr und Polizei in Atem gehalten hatte, wartet jetzt ein Gerichtsverfahren. Die Staatsanwaltschaft Bonn hat nach Auskunft ihrer Sprecherin Monika Volkhausen gegen den 53-Jährigen Anklage erhoben. Der Mann war noch in jener Brandnacht auf dem Münsterplatz festgenommen worden und sitzt seitdem in Untersuchungshaft.

Die Vorwürfe gegen den Mann lauten auf Brandstiftung und Sachbeschädigung in 16 Fällen. Wann das Verfahren vor dem Landgericht Bonn eröffnet wird, stehe allerdings zurzeit noch nicht fest, sagte Volkhausen dem GA auf Nachfrage.

Der Mann soll damals in der Zeit zwischen 22.50 und 3.15 Uhr quer durch die Bonner City unter anderem einen Müllcontainer, Holzkisten, Altpapier, Baustellenverkleidungen und einen Motorroller mit einem Stabfeuerzeug in Brand gesetzt haben. Die Brandorte lagen in verschiedenen Straßen, so unter anderem in der Acherstraße, Poststraße, auf dem Remigiusplatz, Kasernenstraße, Budapester Straße, Florentiusgraben, Regina-Pacis-Weg und Belderberg.

Dem 53-Jährigen wird zudem auch ein Brand in der LVR-Landesklinik zur Last gelegt, wo im ersten Obergeschoss ein Blumenkübel brannte. Dort entstand ein Schaden von 2500 Euro. Nach GA-Informationen soll der Mann in früheren Zeiten Patient der Klinik gewesen sein.

Den wohl größten Schaden verursachte der mutmaßliche Brandstifter laut Anklage, als er in einem Gartenhäuschen zündelte. Die Laube brannte komplett nieder. Der Schaden liegt laut Volkhausen bei rund 8000 Euro.

Die anderen Brände wurden stets so rechtzeitig entdeckt, dass das Schlimmste noch verhindert werden konnte. Wie zum Beispiel bei dem Brand einer Holzkiste nahe der Baustelle am Hauptgebäude der Universität. Dort drohte das gegen 1 Uhr in der Nacht gelegte Feuer auf die Fassade des Uni-Gebäudes überzugreifen. Der Feuerwehr gelang es jedoch, den Brand rechtzeitig zu löschen. Auch der brennende Motorroller konnte noch im letzten Moment vor der völligen Zerstörung bewahrt werden. Es verbrannte lediglich die Abdeckplane.

Der Mann bestreitet inzwischen seine Taten, sagte Volkhausen. Doch für die Ermittler steht fest, dass er die Brände gelegt hat. So war er an einem der Tatorte von einer Überwachungskamera gefilmt worden.

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