Ernst-Moritz-Arndt-Statue Spuren von Krieg und Wetter beseitigt

Bonn · Der Bonner Steinmetzmeister Josef Simon hat den Sockel der Ernst-Moritz-Arndt-Statue am Alten Zoll restauriert. Sie steht dort seit mehr als 150 Jahren.

 Steinmetzmeister Josef Simon restauriert die Buchstaben im Sockel der Ernst-Moritz-Arndt-Statue am Alten Zoll.

Steinmetzmeister Josef Simon restauriert die Buchstaben im Sockel der Ernst-Moritz-Arndt-Statue am Alten Zoll.

Foto: Stefan Knopp

42 Jahre seines Lebens verbrachte Ernst Moritz Arndt in Bonn. Die Statue, die fünf Jahre nach dem Tod des Schriftstellers und Freiheitskämpfers am Alten Zoll aufgestellt wurde, blickt seit inzwischen 151 Jahren auf den Rhein, der ihm „Deutschlands Strom, aber nicht Deutschlands Grenze“ sein sollte – dafür hatte Arndt gegen Napoleon gekämpft. Weil Witterung und Geschichte nicht spurlos an dem Denkmal vorbeigegangen sind, war der Steinmetzmeister und Restaurator Josef Simon in den letzen Wochen vor Ort.

Er kümmerte sich um den Sockel, der ihm zufolge aus schlesischem Granit besteht. In diesen ist die Aussage zum Rhein eingelassen, außerdem der Beginn eines Gedichts von Arndt. Seine Arbeit musste Simon vor Ort erledigen: Das tonnenschwere Werk hätte er nicht abtransportieren können. Er reinigte Fugen und entfernte Grünspan von der Bronzestatue auf dem Sockelstein. Viel Arbeit hatte er mit Einschusslöchern aus den Weltkriegen.

„Die Abplatzungen haben zum Teil die Buchstaben betroffen.“ Mit einem speziellen Material füllte er die Löcher auf, dann zog er die zerstörten Buchstaben- und Zahlenteile nach. Zudem befreite er den Sockel von Graffiti und Edding-Schmierereien. „Er bekommt noch einen Graffitischutz“, so Simon. Denn es sei zu erwarten, dass der Stein bald wieder besprüht wird. „Das lässt sich dann leichter entfernen.“

Das Plateau rund um die Statue und die Zugänge sind inzwischen fertiggestellt, davor wird noch gebaut. Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW kündigte jetzt nach mehrmaligen Verzögerungen an, dass das Plateau noch in diesem Jahr für die Öffentlichkeit tagsüber freigegeben werde. „Nachts wird der Bereich gegen unbefugtes Betreten gesichert sein“, erklärte Sprecher Frank Buch. „Hintergrund ist, dass es sich auch weiterhin um eine Baustelle handelt.“ Ab wann das Plateau zugänglich sein wird, stellt sich ihm zufolge gegen Ende kommender Woche heraus.

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