DRK-Schwesternschaft Bonn Sprungbrett in soziale Berufe

BONN · Den Erfolg des Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) in seinem genau 50-jährigen Bestehen bei der Schwesternschaft des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) hob Gabriele Müller-Stutzer, die Präsidentin des Verbandes der DRK-Schwesternschaften, bei einem Festakt in der Villa Hammerschmidt hervor.

 Teilnehmerinnen des Freiwilligen Sozialen Jahres führen bei der Jubiläumsveranstaltung einen Poetry Slam auf. Oberin Lioba Brockamp (Mitte) bedankt sich bei den jungen Leuten.

Teilnehmerinnen des Freiwilligen Sozialen Jahres führen bei der Jubiläumsveranstaltung einen Poetry Slam auf. Oberin Lioba Brockamp (Mitte) bedankt sich bei den jungen Leuten.

Foto: barbara frommann

"Unser FSJ ist für alle, für die Teilnehmer und die von ihnen betreuten Menschen, für die Einsatzstellen, für die Rotkreuzidee und für die Berufsgruppe der professionell Pflegenden ein Gewinn", sagte die Frau, die am Tag zuvor in Berlin zur Generaloberin gewählt worden war. Ein "Raus aus der Schule - rein ins Leben" habe die zeitlose Idee schon zahllosen jungen Menschen garantiert. Dieses Konzept produziere damit seit einem halben Jahrhundert "nur Gewinner", sagte Müller-Stutzer mit Blick zur Bonner Oberin Lioba Brockamp.

Die erinnerte daran, dass vor 50 Jahren genau an diesem Ort Wilhelmine Lübke, die Gattin des damaligen Bundespräsidenten, in diesem seinen Dienstsitz das FSJ der Schwesternschaft Bonn begründet habe. Deshalb feiere man im heutigen Zweitamtssitz des Bundespräsidenten. "Die DRK-Schwesternschaft Bonn gehörte bundesweit zu den ersten FSJ-Trägern, nachdem ein Jahr zuvor die gesetzlichen Grundlagen geschaffen waren." Brockamp dankte für die komplikationslose Zusammenarbeit mit der Stadt, mit vielen Trägern, der Agentur für Arbeit und mit den Kirchen, für die sie Stadtdechant Wilfried Schumacher begrüßte. "Unsere immer wieder neuen jungen Freiwilligen leisten einen wichtigen Beitrag zum sozialen Miteinander in der Gesellschaft", betonte die Bonner Oberin.

Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch lobte ebenfalls die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit der Schwesternschaft mit der städtischen Verwaltung. "In den vergangenen 50 Jahren ermöglichte sie den kontinuierlichen Ausbau vieler Bonner Angebote im Freiwilligen Sozialen Jahr." Nimptsch erinnerte an Dienste in Offenen Ganztagsschulen, in Altenheimen, in Büchereien, aber etwa auch in der Schulbegleitung. "Sie leisten damit auch einen wichtigen Beitrag zu gelungener Inklusion in unseren Schulen."

Darauf, dass 60 Prozent der Freiwilligen des DRK im Nachhinein auch in soziale Berufe gingen, wies Karl Demmer vom DRK-Präsidium hin. Zwar bilde die demografische Entwicklung aktuell eine Herausforderung für das FSJ. Aber man sei zurzeit dabei, auch immer mehr Interessierte aus bildungsfernen Familien für das Engagement und die sich daraus ergebenden guten Chancen zu gewinnen.

DRK-Schwesternschaft Bonn

Seit mehr als 100 Jahren leisten Rotkreuzschwestern einen wichtigen Beitrag zur pflegerischen Versorgung von kranken und alten Menschen in Bonn und der Region. Die DRK-Schwesternschaft Bonn ist eine Gemeinschaft von mehr als 2000 Mitgliedern aus mehr als 40 Nationen, die in verschiedenen Gesundheits- und Pflegeberufen tätig sind oder ausgebildet werden. Sie ist einer der ersten und inzwischen der größte Anbieter des Freiwilligen Jahres. 11 500 junge Menschen zwischen 16 und 27 Jahren absolvieren zurzeit ihr FSJ beim Deutschen Roten Kreuz.

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