Lauf von Amnesty International Bonn-Mitte Sportliche Demo für Religionsfreiheit im Iran

Bonn · Statt Startnummern waren auf den gelben Schildern der rund 90 Läufer sieben Namen zu lesen. Die Freilassung der führenden Mitglieder der Bahai-Religion im Iran, die dort seit 2010 wegen ihres Glaubens in Haft sitzen, war Hauptziel des 21. Laufs für Menschenrechte der Amnesty-International-Gruppe Bonn-Mitte am Sonntagnachmittag.

 Teilnehmer tragen beim Lauf Namensschilder der im Iran inhaftierten Bahai.

Teilnehmer tragen beim Lauf Namensschilder der im Iran inhaftierten Bahai.

Foto: Horst Müller

Fariba Kamalbadi, Mahvash Sabet, Jamaloddin Khanjani, Affi Naeimi, Saeid Rezaei, Behrouz Tavakkoli und Vahid Tizfahm waren die Namen auf den Schildern der Läufer. Sie fordern die Freilassung der führenden Mitglieder der Bahai-Religion im Iran, die dort seit 2010 wegen ihres Glaubens in Haft sitzen.

Speziell die rund 300.000 Anhänger der Bahai im Iran würden noch immer stark unterdrückt, sagte Jamil Balga von der Bonner AI-Gruppe – weshalb auch die Petition am Sonntag die Freilassung der sieben führenden Mitglieder dieser Religionsgemeinschaft forderte. „Unser Ziel ist es, mit unseren Aktionen Druck auf die Regierungen auszuüben“, sagte Balga.

„Es ist so wichtig, auf solche Missstände aufmerksam zu machen. Viele Rechte, die für uns selbstverständlich sind, sind es anderswo eben noch nicht“, sagte auch die 36-jährige Nina Bauer beim Aufwärmen.

Erfolgreiche Forderung nach Freilassung

Läuferin Monika Schröder trug extra ein Schild mit dem Namen einer weiblichen Inhaftierten. „Weil ich denke, dass es gerade Frauen in Bezug auf Menschenrechte noch sehr schwer haben“, sagte die 54-Jährige aus Bonn.

Zweimal im Jahr organisiert die AI-Gruppe den „Lauf für die Menschenrechte“, um auf ihre Petitionen aufmerksam zu machen. Am Stand sammelte Jamil Balga zusammen mit anderen Mitgliedern Unterschriften.

Seine Gruppe hat sich bereits viel mit dem Iran beschäftigt. Es gab bereits Petitionen zur Freilassung eines Metzgers, eines Busfahrers und eines Journalisten, die im Iran aufgrund ihrer Religion oder politischen Äußerung in Haft saßen. „Alle drei wurden tatsächlich freigelassen“, sagte Balga, Referent für Kampagnen und Aktionen. „Das motiviert uns, weiterzumachen.“

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