Neues Konzept gegen Parkraumnot SPD schlägt "Smart Parking" für den Venusberg vor

Bonn · Die SPD hat ein neues Konzept gegen die Parkraumnot auf dem Venusberg vorgeschlagen. Über eine App soll dann erfasst werden, welcher Parkplatz gerade frei oder besetzt ist.

Wer mit dem Auto auf den Venusberg fährt, weiß seit vielen Jahren, wie schwer es ist, rund um die Unikliniken einen Parkplatz zu finden, allen neuen Parkhäusern dort zum Trotz. Auch der Gutachter des Verkehrskonzepts sprach von „teilweise chaotischen Zuständen“ bei der Suche nach Parkmöglichkeiten.

Die SPD hat jetzt einen Vorschlag gemacht, wie man die Situation entzerren kann. Es handelt sich um „Smart Parking“, wobei die Markierungen der Parkplätze mit Sensorstreifen ausgestattet würden. So kann über eine entsprechende App zeitgenau auf dem Handy erfasst werden, welcher Parkplatz gerade frei oder welcher noch besetzt ist, lautet der Vorschlag von Ratsfrau Gabriele Klingmüller. Die Bezirksvertretung Bonn hat in ihrer jüngsten Sitzung die Verwaltung mit Mehrheit aufgefordert, diesen Antrag der SPD-Fraktion zu prüfen. „Die Verwaltung steht unserem Vorschlag grundsätzlich positiv gegenüber“, freut sich Klingmüller. „Und auf dem Stiftsplatz wird das System ‚Park and Joy‘ demnächst getestet.“

Testphase noch in diesem Jahr geplant

Die Stadt hatte in ihrer Stellungnahme aber auch mitgeteilt, dass eine Meldung über die Anzahl der freien Stellplätze auf dem Venusberg noch nicht möglich sei, denn dafür werde das entsprechende System „Park and Joy“ benötigt. Die Testphase dafür soll im Laufe des Jahres am Stiftsplatz im Bonner Zentrum stattfinden. „Sollte diese Testphase erfolgreich sein, kann über eine Ausweitung auf das gesamte Stadtgebiet beraten werden“, erklärte Peter Esch, Leiter des Tiefbauamts. Allerdings unter der Voraussetzung, dass der Systembetreiber sich dazu bereit erklärt und dafür zusätzliche Finanzmittel zur Verfügung gestellt werden.

Gleichwohl deutet die SPD die städtische Bereitschaft als positives Signal. Wie berichtet, wird demnächst das städtische Parkraumkonzept beraten, das weniger Parkplätze, mehr Kontrollen, Anwohnerparkrecht und kostenpflichtiges Parken auf dem Venusberg vorsieht. Und Klingmüller findet: „Da zukünftig viele Parkplätze auf dem Venusberg kostenpflichtig werden und sie dafür ohnehin markiert werden müssen, ist es sinnvoll, auch gleich die Sensorstreifen aufzubringen.“

Auch andere Städte würden bereits im großen Maßstab Probeläufe durchführen. „In Hamburg-Wandsbek etwa wird gerade die Ausweitung auf bis zu 11 000 Smart-Parking-Parkplätze geplant“, berichtet Klingmüller. „Wir erwarten auf jeden Fall einen deutlichen Rückgang des Parksuchverkehrs auf dem Venusberg. Und auch die Entscheidung, ob das Parkhaus im Uniklinikum angesteuert wird oder nicht, dürfte deutlich leichter fallen.“

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