Parkchaos in Endenich SPD reichen die Vorschläge der Stadt nicht

ENDENICH · Das Parkplatzproblem in Endenich ist mindestens so alt wie die Kulturmeile an der Frongasse. Dadurch wird der Ärger der Anwohner jedoch nicht gemildert, zumal sich die Stadt nicht in der Lage sieht, die Situation zu verbessern. Ihr Fazit: „Durch verkehrslenkende und andere reglementierende Maßnahmen ist das Parkproblem kaum zu lösen.“ Auch ein Bewohnerparkrecht wird laut Stadt keine wesentliche Änderung bewirken. Denn das träfe auch Besucher der Anwohner.

Das reicht der SPD jedoch nicht aus. Bei einem Stammtisch forderte man, dass die Kulturbetriebe stärker auf die Parkplätze der Einkaufsmärkte hinweisen sollen. Für Autofahrer, die das Navi direkt in die Frongassse führe, solle man ein „Parkleitsystem light“ installieren, so SPD-Ratsherr Sascha Krieger. „Denn wer mitten in Endenich steht, fährt dann nicht mehr zurück auf den Knauber-Parkplatz“, sagte ein Bürger. Der vordere Parkplatz dort sei zwar offen, werde aber zu wenig genutzt.

Ihre Zweifel hat die SPD an der Aussage der Stadt, sie kontrolliere regelmäßig, sogar in den Abendstunden. Weil laut Stadt in letzter Zeit keine aktuellen Beschwerden mehr eingingen, riet Krieger: „Rufen Sie ruhig die Nummer 0228/773333 des Ordnungsdienstes an und gehen sie denen immer wieder auf den Wecker.“

Ein Bürger, der das probiert hatte, sagte jedoch: „Wer dort nach 20 Uhr anruft, erreicht keinen, oder ihm wird gesagt, es sei kein Personal da.“ Die Stadt bestreitet das und führt an, durch inzwischen verlängerte Einsatzzeiten würden Beschwerden sogar bis nachts um ein Uhr angenommen.

Wenig Chancen gibt es, das Eintrittskarten als ÖPNV-Tickets gelten (wie früher). Die Springmäuse hätten mitgeteilt, es habe sich ergeben, dass dies von den Gästen nicht genutzt werden würde. Man sei aber grundsätzlich gesprächsbereit. Das Theater im Ballsaal habe argumentiert, die meisten Gäste kämen mit dem Rad. Und die Harmonie glaubt, ihre Besucher hätten schon Studi- oder Job-Tickets in der Tasche, weshalb man nicht interessiert sei.

Die SPD will einen Änderungsantrag für die Sitzung der Bezirksvertretung am Mittwoch einbringen, um die Anfahrtsbeschreibung zu den vorhandenen (legalen) Parkplätzen verbessern zu lassen. „Den Eindruck der Stadt, das sei alles halb so schlimm in Endenich, teilen wir nämlich nicht“, sagte Bezirksverordneter Herbert Spoelgen.

Auch Grünen-Ratsherr Rolf Beu sieht „einen gewissen Parksuchverkehr durch auswärtige Gäste“. Verbesserungen seien nur möglich durch rigoroses Abschleppen, bessere Hinweise auf den gut ausgebauten ÖPNV, aber auch durch ein Prüfen des Bewohnerparkens „mit allen Vor- und Nachteilen“.

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