Befragung zu Tempo 30 SPD nennt Vorstoß von Rolf Beu unredlich

DRANSDORF/ENDENICH · Die Umfrage des Stadtverordneten Rolf Beu (Grüne) zur Testphase von Tempo 30 Auf dem Hügel ruft die SPD auf den Plan.

"Wenn man die Angaben von Herrn Beu durchrechnet, kommt man auf 33 Antworten bei über 1000 Anfragen; davon ganze neun Antworten von direkten Anwohnerinnen und Anwohnern. Die Ergebnisse einer nicht im geringsten repräsentativen Umfrage dafür zu nutzen, Stimmung für das eigene Anliegen zu machen - denn Beu hat sich wie wir für Tempo 30 ausgesprochen -, finde ich unredlich", teilt der SPD-Bezirksverordnete Herbert Spoelgen mit.

Beu korrigierte gestern die Zahlen: Zwischen dem Hermann-Wandersleb-Ring und der Bahn habe er 600 Anfragen verteilt - sowohl Auf dem Hügel als auch in den Seitenstraßen. Seine Auswertung sei ein Zwischenergebnis gewesen, "mittlerweile habe ich 66 Rückantworten". Die Tendenz sei aber gleich geblieben, nämlich der Wunsch nach Tempo 30. Wobei sich Anwohner der Nebenstraßen mehrheitlich dagegen, die am Hügel dafür ausgesprochen hätten.

"Die SPD versucht, von ihrer eigenen Untätigkeit abzulenken, indem sie den Versuch, eine Willensbildung bei den Leuten einzuholen, diffamiert." Beu sei es um eine Kritik am Oberbürgermeister gegangen. Zudem sei es die Aufgabe der Verwaltung, die Meinung der Anwohner einzuholen.

Auch dem will sich Spoelgen nicht anschließen. "Es geht darum, nach der Testphase aufgrund unterschiedlichster Kriterien zu bewerten, welche Auswirkungen diese begrenzte Testzone auf Anlieger, Autofahrer und den ÖPNV tatsächlich haben. Dann kann auf sachlicher Grundlage entschieden werden." Also: Die SPD will erst die Probephase und dann die Auswertung der einjährigen Temporeduzierung.

Wie berichtet, geht es dabei vor allem um eine gewünschte Lärmreduzierung, nebensächlich um den Verkehrsfluss und mehr Sicherheit. Die Bezirksvertretung Bonn hatte sich am Dienstag mit knapper Mehrheit für den Test ausgesprochen. Der Rat entscheidet dazu am 20. März.

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