Kommentar Sparfüchse an der Leine

Die acht Mitarbeiter der Projektgruppe "Verwaltung 2015" sind nicht zu beneiden.

Sie haben die Aufgabe, in der Stadt Amt für Amt zu durchleuchten, um für mehr Effizienz zu sorgen - aber auch Stellenkürzungen vorzuschlagen. Nach den Sozialtransfers sind die Personalkosten der dickste Brocken im Haushalt der mit 1,4 Milliarden Euro verschuldeten Kommune. Dezernent Fuchs und seine Projektgruppe haben deshalb die politische Vorgabe, ab 2013 Einsparpotenzial von rund drei Millionen Euro zu benennen. Das entspricht 60 bis 70 Stellen in den nächsten Jahren. Das tut weh, das provoziert Widerstand, das erfordert Kraft im Rat, der den Rotstift ansetzen muss.

Dass die Projektgruppe jetzt offenbar ausgerechnet vom Oberbürgermeister ausgebremst worden ist, müssen die Organisations-Fachleute als Schlag ins Gesicht empfinden. Die zwei Leitungsposten im OB-Dezernat, die sie zur Streichung vorschlugen, haben einen Gegenwert von mehr als 100 000 Euro. Der Spareffekt tritt zwar erst mittelfristig ein, weil die Betroffenen nicht entlassen werden, sondern auf andere, vakante Posten wechseln. Aber am Ende geht es um eine stattliche Summe. Schon der böse Anschein, Nimptsch habe interveniert, konterkariert den Auftrag der Projektgruppe.

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