Parken unter Bäumen So gefährlich ist der klebrige Honigtau für den Autolack

BONN · Wer sein Auto im Sommer unter Bäumen parkt, kann böse Überraschungen erleben: Eine klebrige Masse legt sich mancherorts aufs Fahrzeug und kann sogar gefährlich für den Lack werden. Woher kommt der Belag und wie wird man ihn los?

 Honigtau liegt auf den Blättern einer Linde - und kann wenig später auch auf darunter parkenden Autos kleben.

Honigtau liegt auf den Blättern einer Linde - und kann wenig später auch auf darunter parkenden Autos kleben.

Foto: dpa

Sommerzeit ist Blattlauszeit. Und wer sein Auto unter Bäumen parkt, macht fast zwangsläufig mit den winzigen Insekten Bekanntschaft - oder vielmehr mit dem, was sie auf dem Auto hinterlassen: Honigtau heißt der klebrige, weil zuckerhaltige Saft, den die Läuse ausscheiden. Er tropft von den Blättern vor allem von Linde und Ahorn auf das Auto und bildet dort einen dunklen, schmierigen Belag, insbesondere bei starker Sonneneinstrahlung.

"Gerade wenn Autos tagelang unter Bäumen stehen, wie es in der Stadt oft der Fall ist, sind sie manchmal fast vollständig eingehüllt", sagt Heinz-Gerd Lehmann, Techniker beim ADAC Nordrhein. Beruhigend für Autofahrer: Der Honigtau selbst greift den Lack nicht an und ist wasserlöslich. Wer ihn auf dem Auto entdeckt, sollte aber mit der Fahrt in die Waschanlage nicht lange warten, warnt der Experte: "Wenn der Honigtau nicht schnellstens entfernt wird, kann es sein, dass er, je nach Mischung mit anderen Stoffen, hart wird und dann den Lack mit ablöst."

Wer vorbeugen will, sollte nach der Fahrzeugreinigung den Lack mit Hartwachs versiegeln (lassen). Wenn die Läuse bereits zugeschlagen haben, sollten die betroffenen Stellen vorab mit einem Hochdruckreiniger bearbeitet werden, rät Heinz-Gerd Lehmann. "So kann der Schmutz schon grob entfernt werden, bevor es in die Waschstraße geht." Auch Handwäscher sollten darauf achten, den klebrigen Überzug vor der eigentlichen Wäsche gut anzufeuchten.

"Extrem wird es, wenn aggressive Baumharze beteiligt sind, so der Experte: "Bei Pinie und Akazie sollte man besonders aufpassen", sagt er. Hier gilt es, die hart gewordenen Harze vorsichtig zu erweichen, etwa mit einem mit Petroleum getränkten Lappen. "Dann kann man sie vorsichtig mit einem Kunststoffspachtel entfernen", erklärt Lehmann. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte besser direkt zum Profi-Aufbereiter gehen: "Sonst könnte es teuer werden."

Besonders aufpassen sollten Cabrio-Besitzer, deren Auto ein Stoffdach hat. "Sie sollten den Schmutz mit Wasser und einer weichen Bürste vorsichtig in Faserrichtung ausbürsten", empfiehlt Heinz-Gerd Lehmann. Bei einer anderen Vorgehensweise könnte der Stoff beschädigt werden.

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