Jahreswechsel 2017/2018 So feierten die Bonner Silvester auf der Kennedybrücke

Bonn · Lange vor Mitternacht versammeln sich die Bonner auf der Kennedybrücke, um das Feuerwerk über Bonn zu bestaunen und selber Raketen und Böller abzufeuern. Für den Autoverkehr ist die Brücke währenddessen gesperrt.

Mustafa Yildrem ist in der Silvesternacht einer der ersten auf der Kennedybrücke – und bestens ausgestattet. Auch wenn es noch eine halbe Stunde abzuwarten gilt, bis das neue Jahr begrüßt werden kann, testet der 18-Jährige gemeinsam mit Anna (17) und Jasmin (18) schon einmal eine seiner drei Dutzend mitgebrachten Feuerwerksraketen. „Ein paar von unseren Freunden kommen gleich noch“, erklärt Yildrem.

Währenddessen macht sich Katharina Kollmann zusammen mit sieben Freunden auf den Weg zur Kennedybrücke. „Wir kommen gerade vom Silvester-Dinner beim Griechen und wollen jetzt das Feuerwerk sehen“, sagt die Bonnerin. Nachdem sich die Gruppe einen Platz auf der Kennedybrücke ausgesucht hat, werden gleich die Sektgläser ausgepackt – schließlich möchte man ja Punkt Mitternacht auf das neue Jahr anstoßen.

Noch sind es knapp 20 Minuten bis Mitternacht, langsam strömen immer mehr Menschen auf die Rheinbrücke. Um 23.45 Uhr, später als angekündigt, beginnt die Polizei mit der Absperrung der Brücke für den Autoverkehr. Unmittelbar danach nehmen viele Feiernde dann auch die Fahrspuren in Beschlag, um hier ihr Höhen- und Bodenfeuerwerk zu starten. Andere haben sich einen Platz am Brückengeländer gesucht und beobachten, wie die ersten Raketen auf der Bonner und der Beueler Seite in die Höhe steigen. Viele gehen auch an die Rheinufer – im Bereich zwischen Kennedybrücke und Oper ist es besonders voll. Drei Minuten vor Mitternacht ist der Bonner Nachthimmel bereits in ein buntes Lichtermeer gehüllt. Viele blicken auf ihr Handy, um die genaue Uhrzeit zu prüfen und nach und nach prosten sich immer mehr Menschen zum neuen Jahr zu, umarmen sich oder bestaunen einfach nur das Feuerwerk, das jetzt richtig Fahrt aufgenommen hat.

Auch Vivian (24) und Marcel (26) feiern hier den Jahreswechsel und zünden mit Freundin Christina (24) Wunderkerzen an. „Wir sind mit zehn Leuten auf der Brücke, weil der Ausblick und die Stimmung einfach toll sind“, sagt Christina. Die Polizei rast einige Male die Kennedybrücke empor und hinab und vermeldet später viele Einsätze, auf der Brücke selbst bleibt es aber fröhlich und friedlich. Nach etwa einer Viertelstunde verlassen die ersten Besucher die Brücke wieder.

Ab 1.20 Uhr ist die Fahrbahn wieder frei

Klaus und Bärbel Schneider sind einige der wenigen, die jetzt noch bleiben: „Wir wollen uns das Feuerwerk doch bis zum Ende ansehen“, sagt Schneider. Für das aus Dottendorf stammende Paar ist es der erste Jahreswechsel auf der Kennedybrücke, die beiden sind sehr zufrieden: „Es ist trocken geblieben, die Stimmung ist richtig gut und die Leute waren alle sehr vernünftig. Hier ist es deutlich zivilisierter und stressfreier als an manch anderen Stellen am Bonner Rheinufer“, so Schneider. Während die beiden die letzten Minuten des Feuerwerks genießen, nehmen sie gar nicht wahr, dass bereits die ersten Kehrmaschinen über die Kennedybrücke fahren, während das neue Jahr erst seit 30 Minuten angebrochen ist.

Mit zwei Fahrzeugen ist Bonnorange in dieser Nacht auf der Kennedybrücke im Einsatz, die Bilanz fällt positiv aus: „Wir haben dieses Mal weniger Müll als in den Jahren zuvor“, berichtet Heinz-Bert Kluth, Bezirksbeauftragter von Bonnorange. So sind bereits nach nur 45 Minuten Reinigungsarbeit sämtliche Böller und Glasflaschen eingesammelt. Bereits um 1.20 Uhr kann die Fahrbahn wieder für den Autoverkehr freigegeben werden. Die Kehrmaschinen von Bonnorange fahren jetzt weiter zum Beueler Rathausvorplatz, wo laut Kluth erfahrungsgemäß auch viel geböllert wird. Anschließend wird die Innenstadt angesteuert. „Insgesamt haben wir vielleicht eine halbe Tonne Müll eingesammelt. Das ist ganz normal für eine Silvesternacht. Karneval ist da wesentlich schlimmer“, erklärt Kluth. Nach dem Feuerwerk ziehen viele Feiernde weiter in die Bonner Kneipen und Bars, um den Start in das Jahr 2018 ausklingen zu lassen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort