Viktoriakarree in Bonn Signa will bei Bürgerwerkstatt mitdiskutieren

Bonn · Der Investor Signa verlängert die auslaufenden Verträge im Viktoriakarree nicht. Die Initiative Viva Viktoria erwartet am Mittwoch mehr als 700 Demonstranten.

Die Initiative Viva Viktoria ruft für Mittwoch, 25. Mai, zu einer weiteren Demonstration gegen den Investor Signa auf. Es würden mehr als 700 Teilnehmer erwartet, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Kundgebung ab 18 Uhr an der Rathausgasse richtet sich gegen das bevorstehende Aus für den Nachtclub Blow Up und weitere Ladenmieter im Viktoriakarree.

Die Initiative fordert ebenso wie die Linksfraktion im Rat, Oberbürgermeister Ashok Sridharan möge etwas gegen die „Leerstandspolitik“ der Signa unternehmen. Die Linke will einen entsprechenden Antrag im Wirtschaftsausschuss stellen.

Die österreichische Holding bekräftigt, dass die auslaufenden Mietverträge nicht verlängert würden – alle Betroffenen wüssten seit Jahren, wann ihre Fristen enden. Einschließlich Blow Up betreffe das derzeit fünf Gewerbemieter.

Wohnungen für Flüchtlinge

Die Stadt Bonn hat zehn Wohnungen für Flüchtlinge angemietet. Zur Verfügung stehen deshalb noch rund 1200 Quadratmeter in den Häusern der Signa. Aber: „Wir sind es, die die Mieter aussuchen“, stellt Geschäftsführer Christoph Stadlhuber klar. In einem der Gebäude halten sich noch immer Hausbesetzer auf, die ein „libertäres Zentrum“ für politische und kulturelle Veranstaltungen fordern.

Stadlhuber kündigt an, dass sich die Signa konstruktiv an der geplanten Bürgerwerkstatt zur Zukunft des Viktoriakarrees beteiligen wolle. Zunächst müssen Stadtverwaltung und Rat aber einen Moderator bestimmen. Start des Projekts: nicht vor dem Herbst.

Die Signa war mit Plänen für ein Einkaufszentrum am Bürgerbegehren gescheitert. „Wir wollen unser Konzept weiter gern umsetzen“, sagt Stadlhuber. Über einen höheren Anteil von Wohnungen in dem Projekt sei man gesprächsbereit.

Das gelte auch für alternative Ideen, falls die neue Uni-Bibliothek wirklich nicht mehr im Karree unterkommen soll. Stadlhuber: „Die Stadt muss sich darüber klar werden, welche Nutzung sie auf ihren eigenen Flächen im Viktoriakarree haben will.“

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