Neue Erkenntnisse Siegauen-Vergewaltiger legte Feuer in der Zelle selbst

Bonn · Im Fall des im Oktober 2017 vom Landgericht Bonn verurteilten Siegauen-Vergewaltigers, der im Februar bei einem Brand in seiner Zelle in der Justivollzugsanstalt Ossendorf schwere Verletzungen erlitt, gibt es neue Erkenntnisse.

Wie der Kölner Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer dem General-Anzeiger am Mittwoch auf Nachfrage bestätigte, hat der 31-jährige aus Ghana stammende Mann den Brand in seiner Zelle selbst mit einem Feuerzeug gelegt.

Über das Motiv des Inhaftierten, so sagte Bremer dem GA, sei man sich aber noch nicht im Klaren. Mehr könne die Staatsanwaltschaft zu dem Fall zurzeit nicht sagen.

Laut Berichten soll der Vergewaltiger seine Matratze nebst Bettzeug und anderen Utensilien auf den Boden gelegt und angezündet haben. Der 31-Jährige erlitt bei dem Feuer schwere Brandverletzungen und eine Rauchvergiftung. Wie berichtet, hatten Justizmitarbeiter über Kameras das Feuer entdeckt und waren sofort in die Zelle des 31-Jährigen gelaufen. Der Verletzte wurde mit einem Rettungswagen in das Klinikum Merheim gebracht und dort nach einer Operation in ein künstliches Koma versetzt. Nach wie vor sei er in diesem Zustand und daher nicht ansprechbar.

Ältere Brandstelle und ein Feuerzeug entdeckt

Bereits im vergangenen Jahr war es zu einem Zwischenfall in der Zelle des Vergewaltigers gekommen. Mitarbeiter der JVA hatten in dessen Zelle eine ältere Brandstelle und ein Feuerzeug entdeckt. Als sie ihm das Feuerzeug abnehmen wollten, trat und schlug der Insasse die JVA-Mitarbeiter. Die Kölner Staatsanwaltschaft hat wegen dieses Vorfalls im Januar eine Anklage wegen Widerstand und Körperverletzung verfasst.

Der 31-Jährige war im Oktober 2017 wegen besonders schwerer Vergewaltigung und räuberischer Erpressung zu elfeinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Das Landgericht Bonn hatte es als erwiesen angesehen, dass er im April 2017 ein Paar beim Zelten in den Bonner Siegauen überfallen hatte. Der Mann hatte das Paar mit einer Astsäge bedroht und die 23-jährige Frau vergewaltigt. Das Gericht stützte sein Urteil vor allem auf DNA-Spuren des Vergewaltigers.

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