Gruppe Semikolon Schöpferische Reise im Kulturzentrum Hardtberg

Duisdorf · Mehr als 100 Gäste sind zur Ausstellungseröffnung der Wochenendakademie der Gruppe Semikolon gekommen. Zu sehen gibt es Skulpturen aus Speckstein und Marmor oder auch Landschaftsbilder mit leuchtenden Acrylfarben und grauschwarze Radierungen.

 Zur Eröffnung der Ausstellung im Kulturzentrum Hardtberg spielt Anna Lück auf ihrer Harfe.

Zur Eröffnung der Ausstellung im Kulturzentrum Hardtberg spielt Anna Lück auf ihrer Harfe.

Foto: Niklas Schröder

Zwei Jahre sind vergangen,  seitdem die Kunstschaffenden der Wochenendakademie ihre Werke zuletzt ausgestellt haben. Nun können Kunstliebhaber im Kulturzentrum Hardtberg neue Arbeiten aus Malerei, Bildhauerei und Druckgrafik bewundern. Unter dem Titel „Malerei - Skulptur – Grafik“ hat die Künstlergruppe Semikolon 22 Teilnehmer angeleitet und sie auf der schöpferischen Reise begleitet.

Entstanden sind Skulpturen aus Speckstein und Marmor, Landschaftsbilder mit leuchtenden Acrylfarben und grauschwarze Radierungen. Bei der Ausstellungseröffnung am Sonntagnachmittag bekamen die mehr als 100 Besucher somit eine vielfältige Auswahl verschiedener Kunsttechniken zu sehen. Künstlerischen Genuss gab es aber nicht nur für das Auge, sondern auch für die Ohren: Musikerin Anna Lück spielte für die Gäste auf der Harfe.

„Die Künstlergruppe Semikolon gibt es schon seit 50 Jahren“, erzählte Ausstellungsleiterin Erika C. Kömpel. „Seit 2008 hat unsere Künstlergruppe die Kooperation mit dem Kulturverein Hardtberg“, berichtet die Kunstdozentin weiter. Zusammen mit zwei Co-Dozentinnen leitet Kömpel die Wochenendakademie. „Danuta Moryto ist zuständig für Malerei und Zeichnungen, Hilda van Overveld-Priew betreut die Druckgrafik,  und ich leite die Bildhauerei“, erklärte sie.

Bei ihrer Arbeit unterstützt, werden die Künstlerinnen von der Volkshochschule (VHS) Bonn. „Mit der VHS besteht seit vielen Jahren eine vertrauensvolle Zusammenarbeit“, sagte Kömpel. So konnte auch ein moderner Brennofen in der Keramikwerkstatt installiert werden. Gabrielle Tillmanns, Leiterin des Fachbereichs Kultur und Kunst der VHS, zeigte sich von der Ausstellung begeistert. „Ich hatte schon Gelegenheit, einen ersten Blick in die Ausstellung werfen zu dürfen und kann sagen, es ist jedes Mal wieder beeindruckend, in welch’ hoher technischer und kreativer Qualität sich die Arbeiten präsentieren“, sagte sie.

Teilnehmer sind mit dem Kursangebot zufrieden

Kursteilnehmerin Christiana Lange kommt schon seit zehn Jahren zur Wochenendakademie. Sie ist Patenkind auf die Kurse aufmerksam gemacht worden. „Ich habe vorher schon gemalt, hatte aber nicht viel Erfahrung. Frau Kömpel hat mich überzeugt mitzumachen.“ So habe sie in der Akademie einiges lernen können, wie sie erzählt. „Ich kann jeden, der die Kunst liebt nur so einen Kurs empfehlen.“

Für die Ausstellung malte Lange ihre Vorstellung von einem ruhigen Urlaub. Ein einsames Ferienhaus in Irland, ein Fels in der Meerbrandung – die Malerin zeigt mit Acrylfarben ihre Sehnsüchte. „In meinen Bildern suche ich die Ruhe, die Weite und ein neues Urlaubserlebnis.“ Beim Malen könne sie so aus dem Alltag entschwinden und von der Ferne träumen, erklärte Kursteilnehmerin Lange, die sich mit dem Angebot sehr zufrieden zeigt.

Hanne Frackenpohl hat erst mit Radierungen angefangen, bis sie die Bildhauerei für sich entdeckte. „Ich habe das Arbeiten mit Keramik und Ytong ausprobiert,  und das hat mir sehr gut gefallen.“ Zur Ausstellung konnte sie so einen 60 Zentimeter hohen Kopf aus Ytong beisteuern. Für die „Hommage à Modigliani“ habe sie acht Wochenenden an dem Gasbeton gewerkelt, wie die Bonnerin erzählt. „Zunächst hat man ja nur einen Quader und überlegt sich, was man daraus machen könnte.“ Aufgrund der Länge und Form sei ihr direkt die länglich gemalten Köpfe vom italienischen Maler Amedeo Modigliani in den Sinn gekommen.

Mit Hammer und Meißel hat Frackenpohl den Stein dann nach und nach geformt. Auch verschiedene Feiltechniken kamen zum Einsatz. Ihr Werk ist –  wie die anderen Skulpturen auch – im Souterrain des Kulturzentrums entstanden. „In der Werkstatt steht den Teilnehmern auch der neue Brennofen zur Verfügung“, sagte Kursleiterin Kömpel. Im Sommer würden die Bildhauer aber im Hof werkeln, ergänzte die Dozentin.

Gemalt wird dagegen im Saal des Kulturzentrums, wie Horst Bachmann hinzufügte. Der stellvertretende Vorsitzende des Kulturvereins freut sich über die neu gewonnene Fülle von Farben und Eindrücken im Kulturhaus an der Rochusstraße, wo auch viele Konzerte stattfinden. So sei mit den Bildern die Konzertatmosphäre gleich noch viel schöner, lobte Bachmann.

Die Werke der Ausstellung „Malerei – Skulptur – Grafik“ sind noch bis einschließlich 16. Februar im Kulturzentrum, Rochusstraße 276, zu sehen. Die Öffnungszeiten sind mittwochs und sonntags von 15 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.

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