Umweltverbände kritisieren Beschluss des Planungsausschusses Seilbahn soll bis zum Ennert führen

Bonn · "Zu kurz gedacht" wird nach Meinung des ADFC bei der Planung für eine Seilbahn in Bonn. "Eine Beschränkung nur auf eine Strecke vom Venusberg bis zum UN-Campus erfasst nicht das Potenzial, das die Seilbahn hätte, wenn sie weitergeführt würde bis Post-Tower, Deutsche Welle und über den Rhein hinweg bis zur neuen S 13-Haltestelle Ramersdorf und hoch zum Ennert", meint Johannes Frech vom ADFC.

Mit dieser Meinung steht er offenbar nicht alleine da. Denn insgesamt unterstützen neun Umwelt- und Verkehrsverbände in Bonn diese Auffassung. Bereits im August hatten sie eine Machbarkeitsstudie für die ganze Strecke gefordert.

Doch die vom Planungsausschuss jetzt vergebene Untersuchung umfasse nur ein Vorhaben bis zum UN-Campus. Allerdings schließen selbst die Verkehrsexperten der Stadt es nicht aus, dass eine mögliche Bonner Bahn auch über den Rhein verlängert wird - so wie es auch Verkehrswissenschaftler Professor Heiner Monheim vorschlägt.

"Nur wenn eine Seilbahn alle Nord-Süd Achsen der DB Bahn und der Stadtbahn durch eine Querspange verbindet, wäre sie als Entlastung für den gesamten innerstädtischen Verkehr interessant", so Frech. Die Fahrt über den Rhein sei in Koblenz auch eine touristische Attraktion. So haben die neun Verbände unter Federführung des ADFC einen eigenen Antrag zum ÖPNV-Bedarfsplan des Landes formuliert.

Nur Projekte, die dort angemeldet sind, haben überhaupt Chancen auf Landeszuschüsse. Für die Verbände zählt auch ein anderer Aspekt. "Die Seilbahn gibt es zu wesentlich geringeren Kosten als eine Autobahnspange mit Venusbergtunnel und Ennertaufstieg", so Frech. Sie wäre auch schneller realisierbar.

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