Friedhof in Kessenich Sechsjähriges Mädchen nach sexuellem Missbrauch beigesetzt

BONN · Unter Ausschluss der Öffentlichkeit ist am Montag das sechsjährige Mädchen, das laut Staatsanwaltschaft am 7. April in Folge des sexuellen Missbrauchs durch seinen Onkel starb, in Kessenich beigesetzt worden.

Wie die Polizei mitteilte, hatte die Stadtverwaltung die Schließung des Friedhofs für die Dauer der Beisetzung auf Bitten der Familie angeordnet, damit die trauernden Angehörigen und Freunde dem Kind ungestört und in "würdigem Rahmen" das letzte Geleit geben konnten.

Das Mädchen, das die erste Klasse der Montessori-Grundschule in Kessenich besucht hatte, hatte das fragliche Wochenende bei seinem Onkel in Lohmar verbracht. Am Sonntagmorgen hatte der 52-Jährige gegen 8.15 Uhr bei der Rettungsleitstelle in Siegburg angerufen, um einen Notfall zu melden, und erklärt: Seine sechsjährige Nichte, die bei ihm zu Besuch sei, liege bewusstlos im Bett.

Ein Notarzt, der wenig später eintraf, konnte nur noch den Tod des Kindes feststellen. Bei ersten rechtsmedizinischen Untersuchungen ergaben sich Hinweise auf ein Sexualdelikt, und es kamen Zweifel an einer natürlichen Todesursache auf.

Als der Onkel damit konfrontiert wurde, gestand er Oberstaatsanwalt Robin Faßbender zufolge wenig später. Seit dem 8. April sitzt der 52-Jährige in U-Haft wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs mit Todesfolge.

Zur Todesursache gibt es noch keine Informationen. "Die Ermittlungen dauern an", erklärte Oberstaatsanwalt Faßbender am Montag erneut.

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