Sportpark Nord Schwimmbecken werden nach 44 Jahren ersetzt

BONN · Die Schwimmhalle im Sportpark Nord an der Kölnstraße ist kaum wiederzuerkennen. Der Chlorgeruch ist verschwunden, stattdessen riecht es verstaubt und nach Schweißbrennern. Die Arbeiter zerschneiden den Aluminiumboden des 50 mal 20 Meter großen Schwimmerbeckens - nicht nur bei der momentanen Hitze eine Knochenarbeit.

 Blick ins Sportbecken: Die Ränder sind wegen Asbest mit Folie verkleidet. Rechts befindet sich später wieder die Technik.

Blick ins Sportbecken: Die Ränder sind wegen Asbest mit Folie verkleidet. Rechts befindet sich später wieder die Technik.

Foto: Horst Müller

Seit Mai läuft die Sanierung. Auch das Lehrbecken im Nachbarraum, das schon ausgebaut ist, wird erneuert. Alles stammt aus dem Jahr 1970 und ist mittlerweile in die Jahre gekommen. "Es hat immer nur vorübergehende Reparaturen gegeben", sagt Marion Duisberg, stellvertretende Betriebsleiterin des Städtischen Gebäudemanagements (SGB).

Weil das Alubecken schon seit langem zu dünn war, kam eine PVC-Folie auf die Wände. Aber auch die war am Ende ein einziger Flickenteppich. Sie hatte eine Fläche von 2000 Quadratmetern. "Das war eine Heidenarbeit, die rauszukriegen", sagt Horst-Jürgen Hönisch, Teamleiter Bädertechnik beim SGB.

Dann fand man auch noch asbesthaltigen Fliesenkleber, so dass die Kacheln nur unter Mundschutz hinter einer Schutzfolie entfernt werden können. "Sie werden eingetütet und entsorgt", sagt Duisberg. Bislang herrschte im Sportpark immer Badekappenpflicht. Das hatte aber nichts mit der Hygiene zu tun. Grund dafür war die Abflussrinne, die für eine Umwälzung von 600 Kubikmetern Wasser pro Stunde zu klein war.

So wurde das Wasser auch im Becken abgesaugt, es hätte die Gefahr bestanden, dass jemand mit seinen Haaren in die Düsen gerät. Die Badekappenpflicht wird mit Wiedereröffnung am Jahresende wegfallen, die tiefste Stelle von 3,80 Metern aber auch. Die gab es, weil man früher eigentlich einen Sprungturm bauen wollte, der aber wegen der zu niedrigen Decke nicht kam.

So ist das neue Edelstahlbecken, dessen Einzelteile in Österreich bereits angefertigt werden und die nach dem Sommer per Lastwagen angeliefert werden, später 1,90 Meter tief. Ein längst nicht mehr benutztes Relikt ist laut Hönisch auch die acht Meter tiefe Taucherglocke. Sie wird verschwinden.

Wie Marc Hoffmann vom Presseamt der Stadt mitteilt, wird die Wasseraufbereitung erneuert und auf den neuesten technischen Stand gebracht. Die befindet sich, wie vorher, hinter dem Sportbecken - in einem fast vier Meter hohen Raum. "Der Stromverbrauch für die Pumpen wird sich halbieren", verspricht Hönisch.

Die arbeiten künftig frequenzgesteuert. Wie viele Schwimmer im Becken sind, erkennen Sensoren an der Wassertrübung und lassen die Pumpen entsprechend mehr oder weniger arbeiten. Eine Ultrafiltrationsanlage sorgt dafür, dass das Wasser wieder richtig sauber wird.

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