Schutz vor Coronavirus Schutzmasken sind in Bonn wieder vorrätig

Bonn. · Die Lage bei den mittlerweile begehrten Mund- und Atemschutzmasken scheint sich in Bonn zu entspannen. In Apotheken und Sanitätshäusern, aber auch in Änderungsschneidereien gibt es sie.

 Dieses Paar auf dem Wochenmarkt schützt sich ebenfalls.

Dieses Paar auf dem Wochenmarkt schützt sich ebenfalls.

Foto: Westhoff

Die Suche nach Mund- und Atemschutzmasken ähnelte in den vergangenen Tagen in Bonn der berühmten Suche nach der Nadel im Heuhaufen. In den Baumärkten sind die Masken schon lange ausverkauft, Apotheken hatten lange Zeit auch keine Masken mehr. Die Lage scheint sich zu entspannen, denn die begehrte Ware ist vielerorts wieder vorrätig. Beispielsweise in Änderungsschneidereien, aber auch in Sanitätshäusern.

„Wir verkaufen waschbaren Mundschutz in verschiedenen Varianten“, erklärt Karin Lancier vom Sanitätshaus Büchner in der Bonngasse. An die besonders wirksamen Masken der Schutzklassen FFP2 und FFP3 kommt das Sanitätshaus, wie viele andere Fachgeschäfte auch, derzeit nicht heran. Der einfachste Mundschutz kostet bei Lancier 11,90 Euro pro Stück. Teurer wird es, wenn man einen waschbaren Mundschutz mit Einsatz für einen Filter haben möchte. Normalerweise kann man dort spezielles Vlies einschieben, das einer der Schutzklassen entspricht. Da dieses derzeit kaum vorrätig ist, kann man auf einen handelsüblichen Kaffeefilter zurückgreifen. „Der hat auch eine sehr gute Filterwirkung“, erklärt die Geschäftsfrau.

Den waschbaren Mundschutz kann man bügeln oder für eine halbe Stunde in den Backofen legen, damit er wieder verwendbar ist. FFP steht übrigens für Filtering Face Piece (Atemschutzmaske). Die Masken werden nach der Din EN 149 auf die Schutzeigenschaften getestet und in drei Klassen eingeteilt. FFP3 ist die höchste Klasse, die am besten schützt. Im Internet finden sich zwar viele Angebote für Schutzmasken, allerdings sind diese meist sehr teuer oder haben wochenlange Lieferfristen. Außerdem handelt es sich oft um sogenannte „No-Name“-Ware.

Lieferengpässe sind kein Thema

Im Stress ist Daniel Best, Betriebsleiter des Sanitätshauses Orthomobil, denn er verkauft gerade massenweise Mundschutz. „Wenn Sie wollen, kann ich Ihnen 10.000 FFP2-Masken bis morgen bestellen. Auch FFP3-Masken oder normalen Mundschutz – so viel, wie Sie wünschen“, so Best. Lieferengpässe? Für ihn kein Thema. Zu verdanken hat er das einem guten Kontakt. „Ich arbeite mit einem Herrn zusammen, der früher in der Kosmetikbranche war und viel mit China zu tun hatte. Früher half er den Chinesen, nun helfen sie ihm“, erzählt der Betriebsleiter. Die begehrten Masken werden in einem Lager bei Koblenz eingelagert, dann aber sofort verteilt.

„Zu den Kunden zählen Kliniken und Bundesländer“, so Best. Aktuell verkauft der Geschäftsmann in seinen Bonner Filialen noch den eigenen Masken-Bestand ab. „Eine FFP3-Maske kostet 30 Euro, eine FFP2 19 Euro, normaler OP-Mundschutz 2,50 Euro“, erzählt er. Sobald er die Ware seines Geschäftspartners anbietet, kostet eine FFP2-Maske 14 Euro. „Krankenhäuser zahlen andere Preise, da bestimmt die Menge den Preis“, so Best.

Fündig wird man auch in den Apotheken, die ihre Lager auffüllen konnten. So bietet die Kaiser-Apotheke einen waschbaren Mundschutz mit spezieller Silbereinlage (zwei Stück 15,95 Euro) oder FFP2-Masken (12,95 Euro) an. Die Maxmo-Apotheke im Maximilian-Center hat FFP2-Masken und waschbaren Mundschutz zu je sechs Euro. Auch andere Apotheken verkaufen wieder Mundschutz verschiedener Klassen.

Die Mundschutzlager der Bonner Kliniken scheinen ausreichend gefüllt zu sein, wie GA-Nachfragen beim Gemeinschaftskrankenhaus und der Universitätsklinik ergeben haben.

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