Nach dem Stölting-Ausstieg Schulreinigung: Andere Firmen springen ein

Bonn · Der Gelsenkirchener Konzern hat am Montag seine Arbeit in mehr als 40 Stadtgebäuden eingestellt. Die Interimslösung verursacht Zusatzkosten.

 Eine Gebäudereinigerin schiebt einen Putzwagen durch einen Gang in einer Hochschule in Niedersachsen.

Eine Gebäudereinigerin schiebt einen Putzwagen durch einen Gang in einer Hochschule in Niedersachsen.

Foto: picture alliance / dpa

Der Stölting-Konzern hat seine Drohung wahr gemacht und am Montag den Reinigungsdienst in mehr als 40 städtischen Gebäuden eingestellt, darunter etliche Schulen und Kindergärten. Nach Auskunft des Presseamtes konnte das Städtische Gebäudemanagement Bonn (SGB) aber rechtzeitig dafür sorgen, dass in allen betroffenen Häusern bereits am Montag andere Unternehmen eingesprungen sind. In der Carl-Schurz-Realschule im Schulzentrum Pennenfeld zum Beispiel hat die neue Firma nach GA-Informationen schon am Freitag das Gebäude besichtigt und Geräte und Material vorbeigebracht.

Die Interimslösung für die bisherigen Stölting-Objekte wird laut Presseamt Mehrkosten verursachen. Da noch nicht klar sei, wie schnell die Neuausschreibung erfolgen könne, sei die Höhe der zusätzlichen Ausgaben noch unklar. „Nicht zuletzt aus diesem Grund leitet die Verwaltung eine Vergabe der Reinigungsleistungen per Dringlichkeitsentscheidung ein“, so Stadtsprecherin Monika Hörig.

Stöltings Reinigungsverträge mit der Stadt laufen von 2014 bis 2018 (Auftragswert 3,37 Millionen Euro). Nach einer Abrechnungspanne im SGB liegt der Gelsenkirchener Konzern aber im Streit mit der Stadtverwaltung: Das Unternehmen bestand offenbar darauf, den durch den SGB-Fehler verursachten höheren Stundensatz beizubehalten. Jetzt droht Stölting mit Klage – die der Stadt bis bis Montag aber noch nicht vorlag.

Die Linkspartei, die die SGB-Panne aufgedeckt hatte, kritisiert, dass die Verträge mit Stölting nicht sofort gekündigt worden seien. Dann wäre Bonn jetzt nicht überrumpelt worden, betonte Fraktionsgeschäftsführer Anatol Koch: „Wenn die Mehrkosten der Interimsreinigung bei der Stadt bleiben, hätte das SGB einmal mehr einen Schaden in sechsstelliger Höhe produziert.“

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