Notplan am Dienstag Schulen und Unikliniken werden in Bonn bestreikt

Bonn · Nach der ohne Ergebnis abgeschlossenen zweiten Tarifverhandlungsrunde treten Beschäftigte an Schulen und Unikliniken in NRW am Dienstag in einen Warnstreik. Im Bonner Klinikum gilt ein Notplan, an den Schulen halten sich die Auswirkungen dagegen wohl in Grenzen.

Am Dienstag kommt es in Bonn gleich zu zwei Warnstreiks. Zwischen 6 und 21 Uhr ruft die Gewerkschaft Verdi alle Tarifbeschäftigten, Auszubildenden und Praktikanten des Universitätsklinikums Bonn dazu auf, die Arbeit niederzulegen. Auch der Bonner Stadtverband der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hält seine tarifbeschäftigten Mitglieder dazu an, ganztägig zu streiken. Hintergrund ist in beiden Fällen die erfolglos verlaufene zweite Verhandlungsrunde für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes der Länder.

Vom Streik an der Uniklinik betroffen sind der Früh-, Tag-, und Spätdienst. Verdi rechnet nach Angaben von Gewerkschaftssekretär Arno Appelhoff mit mindestens 200 Streikenden unter anderem aus den Bereichen Pflege, Labor oder Transport. „Wir haben uns mit dem Vorstand auf eine Notdienstvereinbarung verständigt“, sagt Appelhoff. Notwendige Operationen würden normal durchgeführt und Notfälle weiterhin behandelt.

Nach einer Auftaktkundgebung um neun Uhr wollen die Streikteilnehmer bis 12 Uhr an der Uniklinik demonstrieren. „Wir stimmen mit den Personalvertretungen und den Gewerkschaften überein, dass adäquate Gehaltserhöhungen vereinbart werden müssen, und hoffen, dass diese Tarifverhandlungen bald zu einem guten Abschluss kommen“, teilt Wolfgang Holzgreve, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender am Uniklinikum Bonn, mit.

Kundgebung auf dem Münsterplatz

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft in Bonn, die auch für den Rhein-Sieg-Kreis und Euskirchen zuständig ist, rechnet mit rund 150 Teilnehmern bei ihren Streikaktionen, die mit einer Versammlung im DGB-Haus an der Endenicher Straße beginnen. Anschließend ist ab 11 Uhr ein Demonstrationszug zum Münsterplatz geplant, wo um 11.30 Uhr eine Kundgebung beginnen soll. Wie die Bonner Polizei auf Anfrage mitteilt, ist durch den Demonstrationszug kurzzeitig mit Verkehrsbeeinträchtigungen zu rechnen.

An den Schulen werden sich die Auswirkungen des Streiks wohl in Grenzen halten, da nur rund 20 Prozent der Lehrkräfte Tarifbeschäftigte sind, wie aus Zahlen der Bezirksregierung Köln hervorgeht. Sollten diese am Dienstag von ihrem Streikrecht Gebrauch machen, so eine Sprecherin der Bezirksregierung, müssten verbeamtete Lehrer den Vertretungsunterricht übernehmen. „Da somit Unterrichtsausfall verhindert wird , ist auch die Aufsichtspflicht geregelt“, teilte die Sprecherin mit.

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