Kommentar zur Uni-Tiefgarage Schuld sind immer die anderen

Meinung | Bonn · Wenn es um den Sanierungsbeginn der Uni-Tiefgarage geht, ist der zuständige Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) offensichtlich um Ausreden nicht verlegen. Seit vier Jahren ist die Tiefgarage mit immerhin 440 Stellplätzen dicht. Seither: Still ruht der See.

Der Ärger der City-Einzelhändler und ihrer Kundschaft darüber ist verständlich. Und dass im Beethovenjahr 2020 vermutlich eine Großbaustelle den Hofgarten verunstalten wird, kann ebenfalls niemand gutheißen. Hinzu kommt, dass der Universität als Eigentümerin seit der Schließung jedes Jahr ein sechsstelliger Pachtbetrag durch die Lappen geht.

Schuld an der Misere sind laut BLB immer andere: Erst war es ein mit der Planung beauftragtes und inzwischen geschasstes Ingenieurbüro, das Mist gebaut hat. Dann kam der Haushaltsstopp des Landes dazwischen, dann kam man auf die Idee, dass auch die Besitzer von Elektroautos die Garage nutzen könnten und dann, und dann – und dann? Man wird den Eindruck nicht los, dass beim BLB die linke Hand nicht weiß, was die rechte tut. Jedenfalls bei diesem Projekt. Jetzt soll also im Oktober 2017 Baubeginn sein. Allein es fehlt der Glaube.

Verräterisch klingt ein Satz im jüngsten Schreiben des BLB zu den Gründen für die erneute Verzögerung: Der nunmehr anvisierte Baubeginn unterstelle einen störungsfreien Verlauf der weiteren Planungs-, Genehmigungs- und Vergabeprozesse... Vielleicht gehen die Verantwortlichen mal bei der City-Parkraum in die Lehre. Sie hat seit Ende 2012 bis voraussichtlich November 2017 gleich zwei große Tiefgaragen in der Innenstadt instandgesetzt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort