Gemeinsames Projekt Schüler und Senioren testen Alterstauglichkeit von Kessenich und Poppelsdorf

KESSENICH · Einen neuen Blick auf das Leben von Senioren in Kessenich haben Schüler gewonnen, die sich derzeit beim Bonner Verein für Pflege- und Gesundheitsberufe zum Altenpfleger ausbilden lassen: Sie testeten gemeinsam mit Bewohnern des Margarete-Grundmann-Hauses Teile von Kessenich und Poppelsdorf auf ihre Seniorenfreundlichkeit und sind dabei auf viele Hindernisse im Alltag der Senioren aufmerksam geworden.

Beim Abschluss des Projekts "Wir im Quartier - eine Stadtteilerkundung in Kessenich", das vom Verein für Pflege- und Gesundheitsberufe in Kooperation mit dem Margarete-Grundmann-Haus durchgeführt wurde, stellten die Teilnehmer ihre Ergebnisse vor.

Dabei wurde deutlich, dass insbesondere die Fortbewegung - egal ob zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln - älteren Menschen große Probleme bereitet. Wer in Kessenich per pedes unterwegs ist, muss oft viele Hindernisse auf den Gehwegen überwinden, um ans Ziel zu kommen.

Parkende Autos und Fahrräder blockieren die Gehwege, die - wie zum Beispiel auf der Nikolausstraße - zudem oft sehr schmal sind. "Manchmal muss man vom Bürgersteig, und dann kommt plötzlich ein Auto entgegen", berichtete Ilse Dziallas, Bewohnerin des Hauses.

Zudem stellten die Senioren fest, dass die Fußgängerampeln oft zu schnell auf Rot umspringen. Zahlreiche unebene Gehwege bedeuten zudem Stolperfallen, so zum Beispiel auf dem Überweg auf der Lotharstraße oder am Durchgang von der Lothar- zur Geißlerstraße, der zudem für viele Senioren einen Angstraum darstellt. Wer Bus und Bahn fährt, wird ebenfalls mit vielen Problemen konfrontiert, so fehlen beispielsweise Direktverbindungen ins Zentrum oder Sitzgelegenheiten an Haltestellen.

"Wir sind alle gemeinsam mit einem anderen Blick durch den Stadtteil gegangen", stellte Claudia Lamsfuß, Dozentin beim Verein für Pflege- und Gesundheitsberufe fest. Das Grundmann-Haus möchte in jedem Fall an dem Projekt weiterarbeiten und hofft dabei auch auf Unterstützung von der Stadt: "Wir wollen die Probleme angehen und suchen Mitstreiter, die uns behilflich sind", sagte Leiterin Sibylle Dahmen.

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