Demonstration in der Innenstadt Schüler streiken gegen Ausgrenzung

BONN · Die Bonner Jugendbewegung hat Schüler am Donnerstagvormittag zum Protest aufgerufen. Rund 150 kamen und erinnerten vor der EU-Vertretung mit Kerzen an Flüchtlingsopfer.

 Bonner Schüler demonstrieren für ein solidarisches Miteinander. Vom Kaiserplatz aus zogen sie durch die Innenstadt.

Bonner Schüler demonstrieren für ein solidarisches Miteinander. Vom Kaiserplatz aus zogen sie durch die Innenstadt.

Foto: Benjamin Westhoff

Etwa 150 Schülerinnen und Schüler haben am Donnerstag ihre Solidarität mit Flüchtlingen bekundet. Die Bonner Jugendbewegung und die Verdi-Studentengruppe hatten am Vormittag zum Schulstreik aufgerufen, um gegen Rassismus einerseits und gegen Ausgrenzung von Flüchtlingen durch Grenzzäune andererseits auf die Straße zu gehen.

Auch Pia aus Beuel, 15 Jahre, kam und malte ein Plakat, auf das sie "Refugees are welcome" schrieb: "Ich finde, dass wir Jugendlichen ein gemeinsames Zeichen setzen müssen. Bei uns muss schon einiges schief laufen, wenn der deutsche Staat Milliarden einnimmt und nicht mehr bereit ist, einem Großteil der Menschen auf der Flucht zu helfen", begründete sie ihre Teilnahme an der Demonstration. Emil, 14, und Amely, 15, sind extra aus Köln gekommen. "Wir müssen etwas tun, um den Zulauf der AfD zu verhindern", erklärten sie.

Die Bonner Jugendbewegung als Hauptorganisator sieht das ähnlich: Nils Jansen sagte, das vergangene Woche in Ägypten gekenterte Boot zeige wieder einmal, wo die Fehler der Politik lägen. "Es fängt aber schon in unserem Land an. Auch in Deutschland müssen viele Flüchtlinge Schikanen bei der Registrierung über sich ergehen lassen." Er habe das in Düsseldorf als Begleiter selbst miterlebt.

Mit ihren Bannern, auf denen auch der Luther-King-Slogan "Werft mit Liebe, nicht mit Bomben" oder "Flüchtlinge bleiben, Wohnungen für alle" zu lesen war, setzte sich der von der Polizei begleitete friedliche Protest gegen 11 Uhr vom Kaiserplatz in Bewegung und zog bis Mittag durch die Innenstadt. Vor der Vertretung der Europäischen Union am Bertha-von-Suttner-Platz legten die friedlichen Demonstranten Teelichter nieder. Sie sollen symbolisch für die Opfer von Ägypten stehen.

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