Projekt "Unser Tannenbusch" Schüler drehen Image-Film über Tannenbusch

TANNENBUSCH · Der "Ghetto-Look", den die wenig attraktiven Hochhäuser in Tannenbusch ausstrahlen, lässt sich nicht wegdiskutieren. Gerade deshalb haben David Stozek und David Faßbender über den Stadtteil einen Image-Film gedreht, bei dem die Menschen im Mittelpunkt stehen.

 Neutraler Blick auf Tannenbusch: David Faßbender und David Stozek (mit Mütze) beim Dreh am Spielplatz KBE-Dreieck.

Neutraler Blick auf Tannenbusch: David Faßbender und David Stozek (mit Mütze) beim Dreh am Spielplatz KBE-Dreieck.

Foto: Stefan Knopp

Während David Stozek (16) und David Faßbender (17) architektonisch noch viel Verbesserungspotenzial sehen, finden die beiden jungen Filmemacher, dass sich sozial einiges getan hat, zum Beispiel durch das Engagement von jugendlichen und erwachsenen Bewohnern. "Tannenbusch bewegt sich auf jeden Fall in die richtige Richtung."

Die beiden Schüler der Bertolt-Brecht-Gesamtschule haben sich deshalb in dem Image-Film, den sie über Tannenbusch gedreht haben, nicht mit dem äußeren Erscheinungsbild des Stadtteils aufgehalten. "Der Hauptfokus liegt auf den Menschen", sagt Stozek. Sie sind mit den Spiegelreflexkameras, mit denen sie gedreht haben, durch die Straßen gegangen und haben Passanten interviewt.

Auch bei besonderen Ereignissen wie dem Mitternachts-Fußballturnier Freitagnacht im KBE-Dreieck waren sie mit ihren Kameras dabei. Daneben stellen sie Aktionen und Projekte vor, die zeigen, dass Tannenbusch inzwischen besser ist als sein Ruf.

Sie sind beide keine Tannenbuscher: Stozek wohnt in Graurheindorf und Faßbender in Bonn-Castell. Ihren Bezug zu Tannenbusch haben sie hauptsächlich über die Schule und die dort entstandenen Freundschaften. Das war aber kein Hindernis: "Wir können Tannenbusch als Außenstehende neutraler beobachten", sagen sie.

Stozek hatte auch Kontakt zu Ramy Azrak von der Jugendförderorganisation Rheinflanke, der ihn zum Filmdreh anregte. Sie erhielten die Förderung vom Stadtteilfonds Neu-Tannenbusch und legten los.

Man soll nicht alleine übers Image reden, meint Stozek: Tannenbusch brauche eine bessere Infrastruktur, um ein besseres Image zu bekommen, und mit diesem kämen auch die besseren Perspektiven für Jugendliche. Sie haben schon Ideen für weitere Projekte: "Da kommt auf jeden Fall noch was."

Der Imagefilm "Unser Tannenbusch" ist am heutigen Dienstag ab 18 Uhr im "Awo-Haus", Oppelner Straße 130, zu sehen. Danach gibt es ein Buffet.

Hier ist der Film

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