Frauenmuseum in Bonn Schüler der Karlschule bauen Freundschaftssymbol Abul Abbas

BONN · Ein Elefant dominiert zurzeit das Foyer des Frauenmuseums in der Altstadt. Mädchen und Jungen aus der nahe gelegenen Karlschule bauen, basteln und bekleben das lebensgroße Tier und schaffen damit einen "Elefanten der Freundschaft".

Eine Haut für den Elefanten: Mit viel Leidenschaft und Fantasie gehen die Mädchen und Jungen von der Karlschule im Frauenmuseum zu Werke.

Eine Haut für den Elefanten: Mit viel Leidenschaft und Fantasie gehen die Mädchen und Jungen von der Karlschule im Frauenmuseum zu Werke.

Foto: Barbara Frommann

Die Idee zu der Aktion entsprang der langen Zusammenarbeit von Museum und Schule im Zuge des städtischen Kinder-Kunst-Programms. Da lag es nahe, dass im Kaiser-Karl-Jahr eine Geschichte aus dem Fundus von Karl dem Großen zu einer Kunstaktion führte.

Überliefert ist, dass der indische Elefant Abul Abbas als Geschenk des Kalifen Harun al-Raschid von Bagdad bis nach Aachen wanderte und dort dem Kaiser geschenkt wurde. Was für ein Abenteuer. Kein Wunder, dass die Altstadt-Pänz dem Namenspatron ihrer Schule ein besonderes Geschenk basteln wollen.

Im Unterricht hörten sie zuerst die sagenhafte Geschichte, dann durften sie die Reise in der Turnhalle nachspielen. Im Frauenmuseum waren Ilknur, Basak, Salaheddihne, Kaan und 60 weitere Jungen und Mädchen mit viel Leidenschaft und Fantasie am Werk.

Sie haben zunächst um ein Holzgerüst herum aus Kaninchendraht und Pappmaché die Form gebastelt, die täuschend nah an einen echten Elefanten heran kommt. Im nächsten Schritt wurde die "Haut" aus Papier und Leim fein gestrichen.

Nebenbei durften sie sich Gedanken zum Thema Freundschaft machen, denn dafür steht das große Kunstwerk ja jetzt. "Das ist, wenn man keinen im Stich lässt, und auch Liebe, und wenn alle zusammen spielen", erklärt Janna. Und ihre Freundin Aylin ergänzt, dass "natürlich auch gemeinsam Chillen dazugehört." Klar. Aber bevor der Elefant chillen darf, geht er erst noch auf Wanderschaft.

In zwei weiteren Schulen werden Kinder aus Kalligraphiekursen Zettel an die Haut kleben, auf denen die Freundschafts-Ideen aller Beteiligten in kunstvoller Schönschrift verewigt und angebracht werden. Ab 15. Juni ist der Elefant dann in der Kinder-Kunst-Kinder- Ausstellung im Künstlerforum zu sehen.

Was dann mit Abul Abbas geschieht? Ulrike Tscherner-Bertoldi und Lene Pampolha, Kursleiterinnen vom Kinder-Atelier im Frauenmuseum, wissen es noch nicht. Eine weitere Wanderung durch Einrichtungen, Behörden und Firmen in Bonn fänden sie schön. Interessenten können sich im Museum melden.

Bis dahin bleibt der Elefant was er sein soll: ein Symbol der Freundschaft, das den Kindern Kunst, Kultur und Kreativität sehr lebendig, sehr nahe gebracht hat.

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