Regionalwettbewerb "Jugend forscht" Schmerztherapie im Selbstversuch

Bonn · Die Entscheidung beim Regionalwettbewerb "Jugend forscht, Schüler experimentieren" ist gefallen. Zwei Sieger kommen aus Hangelar

 Diese drei jungen Forscher aus der Region nahmen ebenfalls an dem Wettbewerb teil: Helen Hidalgo Pareja untersuchte den Schlaf-Wach-Rhythmus bei Narkolepsie-Erkrankten.

Diese drei jungen Forscher aus der Region nahmen ebenfalls an dem Wettbewerb teil: Helen Hidalgo Pareja untersuchte den Schlaf-Wach-Rhythmus bei Narkolepsie-Erkrankten.

Foto: Barbara Frommann

Am Esstisch bei Familie Hidalgo Pareja drehen sich die Gespräche fast immer um medizinische Themen. "Unsere Eltern sind Ärzte. Da liegt es nahe, dass bei uns viel über Krankheiten und Therapien gesprochen wird", erzählt die 16-jährige Helen Hidalgo Pareja. Langweilig fanden Helen und ihre ältere Schwester Judith diese Unterhaltungen jedoch nie. Im Gegenteil: "Wir haben schnell gemerkt, dass uns die Medizin ebenfalls sehr fasziniert", erläutert die Schülerin der Erzbischöflichen Liebfrauenschule.

Deshalb beteiligten sich die beiden Mädchen auch mit einem Krankheitsphänomen am Wettbewerb "Jugend forscht, Schüler experimentieren". "Wenn der Schlaf einen übermannt - Untersuchungen von Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus bei Narkolepsie-Erkrankten" lautete das Thema ihrer Arbeit, mit der sie am Freitag beim Regionalwettbewerb Bonn/Köln antraten. "Die Narkolepsie ist eine chronische Erkrankung, bei der es zu unkontrollierbaren Schlafattacken und nächtlichen Wachphasen kommt", beschreibt Helen Hidalgo Pareja das komplexe Forschungsthema, mit dem sie sich mehr als ein halbes Jahr lang beschäftigt hat.

Dafür analysierten sie die Daten von Patienten des Neurozentrums Rhein-Lahn. "Wir verglichen Schlafprotokolle, Aktivitätsmessung und Angaben zur Körperkerntemperatur von Patienten mit denen von gesunden Menschen", stellt die angehende Abiturientin ihre Arbeit vor. Die Empfehlung der beiden Schwestern: "Betroffene sollten ihr Verhalten ändern und beispielsweise auf einen Mittagsschlaf verzichten."

"Neues kommt von Neugier", lautete das Motto der aktuellen "Jugend-forscht-Runde". Neugierige Jungwissenschaftler stellten dafür in der Aula der Bonner Universität die Ergebnisse ihrer oft monatelangen Forschungsarbeit vor. Die Sieger in den verschiedenen naturwissenschaftlichen Fachbereichen qualifizierten sich dabei für den Landeswettbewerb, der im Frühjahr in Leverkusen ausgetragen wird.

Bereits zum fünften Mal fand der Regionalwettbewerb in Kooperation mit der Bonner Uni statt. 67 Nachwuchswissenschaftler zwischen neun und 19 Jahren hatten sich mit insgesamt 33 ganz unterschiedlichen Projekten angemeldet. Sie gingen beispielsweise der Frage nach, ob man beschädigtes Haar durch Pflegeprodukte reparieren kann, was Kresse schneller sprießen lässt und Möhren sowie Äpfel länger haltbar macht.

Aus eigener, leidvoller Erfahrung hat sich Anna Weichelt vom Gymnasium Oelberg damit beschäftigt, wie sich chronische Schmerzen ohne Medikamente bekämpfen lassen. "Ich wollte wissen, ob ich Ablenkungstechniken einsetzen kann", erzählt die Zehnjährige, die seit Jahren mit chronischen Schmerzen lebt und einen Selbstversuch startete. Anhand eines Schmerzprotokolls hat sie nun herausgefunden, dass bei ihr Gefühle wie Angst, Wut, Ärger und negative Erinnerungen einen Schmerzschub auslösen können.

Als Sohn eines Imkers haben den 19-jährigen Biologiestudenten Jonas Jäschke schon früh die Bienenstöcke im heimischen Garten fasziniert. Da lag es nahe, dass er sich in seiner Forschungsarbeit ebenfalls mit den fleißigen Tierchen beschäftigt. Er untersuchte die Wirkung von Propolis auf ausgewählte Bakterien. Gleichzeitig präsentierte er die genaue Zusammensetzung von Propolis: "Es besteht hauptsächlich aus Harz, pflanzlichen Wachsen und ätherischen Ölen." Am Wettbewerb durfte er als Student nur aufgrund seines Alters teilnehmen.

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