Fußballspiel in Bonn „Schiri“ zieht sich an der Außenlinie aus
Bonn · Bei einem Freundschaftsspiel zwischen Fortuna Bonn und Hertha Bonn im Wasserland zog sich ein 57-Jähriger, der vorgab der Schiedsrichter zu sein, an der Außenlinie aus.
Als Manfred Ringelmann am Sonntag gegen 11 Uhr ins Wasserland kam, bot sich ihm ein Anblick, den er in den 44 Jahren seiner Schiedsrichterkarriere noch nie hatte: Auf dem Platz liefen sich die Fußballer von Fortuna Bonn und Hertha Bonn vor dem geplanten Vorbereitungsspiel warm – und an der Außenlinie stand ein Mann, wedelte mit den Armen und behauptete energisch, der Schiedsrichter zu sein. Doch das war noch nicht alles: Dabei zog er sich komplett aus. Ein Spieler alarmierte die Polizei, die den „verhaltensauffälligen Mann“ mitnahm und in die LVR-Kliniken brachte, so ein Sprecher auf GA-Anfrage.
„Ich habe ja wirklich schon viel erlebt und habe gedacht, es gibt keine Steigerung mehr. Aber am Sonntag wurde ich eines Besseren belehrt“, sagte der 77-jährige Ringelmann, der wohl (fast) jedem Fußballer in Bonn und der Region bekannt sein dürfte. Ein Schmunzeln kann er sich ob der Geschichte des nackten Schiedsrichters nicht verkneifen. Dennoch aber könne er gut das Entsetzen der anwesenden Frauen und Kinder verstehen.
„Interessant war, dass sich ein junger Spieler so empört hat, dass er die Polizei alarmiert hat“, sagte Ringelmann. Der Mann habe keinen Widerstand geleistet, als die Polizisten eintrafen – im Gegenteil. „Er hat seine Hände auf den Rücken gelegt und wollte festgenommen werden.“ Die Beamten hätten ihn dann mit gefesselten Händen abgeführt, und zwar bekleidet. Nach dem Zwischenfall ging alles seinen gewohnten Gang: Ringelmann pfiff die Partie wie geplant, „selbstverständlich in korrekter Schiedsrichterkluft und mit einer Trillerpfeife“.
