Am Propsthof Schimmel: Jugendzentrum wird für 120 000 Euro saniert

ENDENICH · Der Schaden am Dach des evangelischen Jugendzentrums am Propsthof (JAP) ist doch wesentlich größer als angenommen. Die Hiobsbotschaft erreichte die Jugendzentrumsleiter Petra Lücking und Rainer Berghausen in den Sommerferien, als das Dach wegen Schimmelbefunds teilsaniert werden sollte.

 Schimmel am Dachgebälk: Das Jugendzentrum am Propsthof musste Leiterin Petra Lücking weg der Bauarbeiten schließen.

Schimmel am Dachgebälk: Das Jugendzentrum am Propsthof musste Leiterin Petra Lücking weg der Bauarbeiten schließen.

Foto: Lannert

Jetzt ist klar: Der durch Feuchtigkeit verursachte Schaden wird richtig teuer. Die Trinitatiskirchengemeinde, Trägerin des JAPS, geht von rund 120 000 Euro aus.

Hinzu kommt, dass die Sanierung der kompletten Dachkonstruktion nun mitten im Schuljahr durchgeführt werden muss, wenn eigentlich Hochbetrieb im JAP herrscht. Die Nutzung der Räume des Jugendzentrums sei deshalb derzeit nicht möglich, erklärte Lücking. Das Haus muss während der Bauphase komplett geschlossen bleiben.

Einige Gruppen sowie der ebenfalls im JAP beheimatete Vorkindergarten sind vorübergehend in das Gemeindezentrum an der Brahmsstraße umgezogen. Die Offene Jugendarbeit kann erst wieder nach Beendigung der Bauarbeiten voraussichtlich in einigen Wochen aufgenommen werden.

Die Ursache des Schadens ist Pfarrer Uwe Grieser zufolge auf Pfusch am Bau anlässlich der Aufstockung des Jugendzentrums vor gut zehn Jahren zurückzuführen. Damals sei ein Teil der Dampfsperrfolie unterhalb der Dämmung falsch verklebt worden.

Dadurch war Nässe in das Dach eingedrungen und hatte zu Schimmelbildung geführt. In Regress nehmen könne man die Firma nicht mehr, erklärte Baukirchmeister Johannes Hack. "Die Gewährleistungsfrist ist längst abgelaufen." Beim neuen Dach soll nun durch den Einbau einer sogenannten Hinterlüftung der Eintritt von Feuchtigkeit in Zukunft ausgeschlossen werden.

Im Zuge der Dachsanierung plant die Gemeinde außerdem, den im oberen Stockwerk gelegenen Computerraum zu erweitern, damit künftig mehr Jugendliche an den Kursen teilnehmen können. Bisher war stets zu wenig Platz, um der großen Nachfrage gerecht werden zu können, sagte Grieser. Zur Finanzierung habe man eine Stiftung angeschrieben. Allerdings seien auch Spenden willkommen, ebenso für die Sanierung des Daches, für das bei der Stadt Bonn auch Zuschüsse beantragt worden seien.

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