Kreuzberg in Bonn Schilder versperren den Weg

KREUZBERG · Ein privates Grundstück am Stationsweg auf dem Kreuzberg ist zugemüllt, ein Sperrschild erschwert den Durchgang für Kinderwagen - zwei Beschwerden, mit denen sich Anwohner an die Stadt gewandt haben.

 Diese Absperrung steht nur unregelmäßig offen. Mit dem Kinderwagen ist kaum ein Durchkommen.

Diese Absperrung steht nur unregelmäßig offen. Mit dem Kinderwagen ist kaum ein Durchkommen.

Foto: Privat

An schönen, klaren Tagen kann man vom Kreuzberg aus den Kölner Dom sehen. Sollte allerdings der Blick auf ein Areal am Stationsweg fallen, wäre das Wort "schön" eindeutig fehl am Platz. Auf einem Privatgrundstück wachsen dort die Müllberge seit geraumer Zeit. Der Zaun, der das Grundstück umgrenzt, ist marode. Wer Kunststoffeimer, Flaschen und sonstigen Unrat an dieser Stelle illegal entsorgt hat, ist nicht bekannt. Einen Bürger, der nicht mit Namen in der Zeitung stehen will, empört die „wilde Müllkippe“ in jedem Fall: „Warum unternimmt die Stadt Bonn nichts, um den Besitzer aufzufordern, den Müll umgehend zu beseitigen?“, fragt er. Er selbst habe erfahren, dass jener um die Verunreinigungen wisse und nichts unternehme.

Das städtische Umweltamt hat die Hinweise des Bürgers bereits an die Abteilung für Ordnungsangelegenheiten weitergeleitet, sagte Stadtsprecherin Stefanie Zießnitz. Die habe sich dem Hinweis zur Verschmutzung bereits angenommen und ermittele derzeit den verantwortlichen Eigentümer. Zunächst bekomme der eine gesetzliche Frist von zwei Wochen gesetzt, um den Unrat zu entfernen. Komme er dieser Aufforderung nicht nach, drohe als zweite Maßnahme ein Zwangsgeld.

Nach Aussage der Stadt auf deren Homepage „kommt es immer häufiger vor, dass Haus- und Sperrmüll und sogar gefährliche Abfälle (Schadstoffe) im Freiland, an Sammelstationen, im öffentlichen Straßenraum oder auf privaten Grundstücken unrechtmäßig abgestellt werden“. Solche Ordnungswidrigkeiten könnten mit einem Bußgeld von bis zu 5100 Euro geahndet werden. Bürger können dem Stadtordnungsdienst entsprechende Stellen melden. Entweder unter der Rufnummer 02 28/77 33 33 montags bis freitags in der Zeit zwischen 7 und 1 Uhr nachts oder auf der Internetseite der Stadt www.bonn.de.

Als weiteres Ärgernis am Stations- und Wallfahrtsweg, auch wenn es anderer Natur ist, nennt Thomas Plitzschke die versperrten Wege. Der Ippendorfer fährt dort regelmäßig mit dem Fahrrad samt Kinderanhänger entlang. „Meistens sind die Durchgänge abgesperrt. Nur in jedem vierten Fall kommt man ohne Probleme durch“, sagt der Familienvater. Als normaler Fahrradfahrer könne man sich gerade so durchschlängeln. Der Nutzen dieser Absperrungen sind ihm bisher verborgen geblieben. „Sollte es das Verhindern von Pkw-Verkehr sein, dann würden es natürlich ein oder zwei normale Poller auch tun, durch die man dann auch mit Fahrradanhänger durchkäme“, findet er.

Aus Sicht des städtischen Tiefbauamts ist die Absperrung aber durchaus sinnvoll. Amtsleiter Peter Esch weist darauf hin, dass dort ein Verkehrszeichen „Verbot für Fahrzeuge aller Art“ angebracht ist, also auch für Fahrradfahrer. Hintergrund sei, dass die Wege extrem steil sind und wegen der Lage im Wald auch schon einmal mit Laub bedeckt und wegen der fehlenden Sonneneinstrahlung vermoost sind. Die Schranken stünden noch aus alter Zeit vor Ort.

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