Veranstalter kündigt Neuerungen an Mehr Platz für Besucher der Bonner Autokonzerte

Bonn · Die Stadt erlaubt nun bis zu 250 Fahrzeuge bei den Autokonzerten auf dem Gelände der Müllverwertungsanlage in Bonn. Lichthupen sind als Beifall nun nicht mehr verboten. Zudem sind Tickets für zuvor ausverkaufte Shows wieder erhältlich.

 Sandro Heinemann (rechts) und Julian Reininger arbeiten daran, dass das Konzertgelände bis zur Eröffnungsshow am Freitag fertig wird.

Sandro Heinemann (rechts) und Julian Reininger arbeiten daran, dass das Konzertgelände bis zur Eröffnungsshow am Freitag fertig wird.

Foto: Maximilian Mühlens

Vorsichtig rollen drei Männer das Banner mit dem Schriftzug „bonnlive.com“ aus und tackern es unterhalb der Bühne fest. Auf der Bühne liegt ein weiteres riesiges Banner, das von den Bühnenarbeitern noch an einer riesigen Fläche hinter der Bühne befestigt werden muss - dort soll auch eine große LED-Wand entstehen.

„Es ist schon verrückt, was wir hier innerhalb von ein paar Wochen geschafft haben“, sagt Julian Reininger von der Fünfdrei Eventagentur, die zusammen mit RheinEvents die Autokonzert-Reihe auf einer Freifläche zwischen dem Alten Schlachthof und den Gleisanlagen der Deutschen Bahn veranstalten. Normalerweise benötige man mindestens ein Jahr um ein Event solcher Größe zu organisieren.

Heino eröffnet Konzertreihe am Freitag

Am Freitag wird Schlagerstar Heino die Konzertreihe eröffnen. Pünktlich vor dem Start der Konzerte kann das Veranstalterkollektiv einige Neuerungen verkünden, über die sie sich sehr freuen. „Lichthupen sind nun nicht mehr generell verboten, dass ist insbesondere für die Interaktion mit den Künstlern wichtig. Lichthupe und Blinker sind nun möglich - wir glauben, dass dies der Atmosphäre sicherlich gut tun wird“, sagt Sandro Heinemann von RheinEvents. Während der Konzerte können nun auch die Fenster geöffnet sein, sodass geklatscht oder auch ein Feuerzeug aus dem Auto gehalten werden kann.

Hupen wird aber weiterhin auf dem Gelände verboten sein. „Das finden wir auch gut so. Die Anwohner fühlen sich gestört, wenn jeden Abend zwei Stunden lang Hupkonzert ist. Aber auch die Besucher fühlen sich gestört, wenn man einen Künstler sehen möchte und es wird dabei andauernd gehupt. Für den Künstler selber ist das natürlich auch nicht so schön“, so Heinemann weiter.

Besucher können Auto für den Kauf von Getränken und Speisen verlassen

Damit die Besucher mit den Künstlern interagieren können, wird es Zoom-Videotelefonie-Schalten geben. So werden dann immer wieder Besucher auf der LED-Wand zu sehen sein - der Künstler kann dann auch mit den jeweiligen Besuchern sprechen.

Neu ist auch, dass das Auto für den Kauf von Getränken und Speisen verlassen werden kann. „Wenn die Besucher zum Gastro-Container gehen, müssen sie allerdings Masken tragen und sich an die Abstandsregeln halten“, erklärt Julian Reininger.

250 Autos finden auf dem Gelände Platz

Ein wesentlicher Vorteil für die Veranstaltung sei, dass sich nun auch zwei Familien treffen können. „Damit gilt die Regel von maximal zwei Personen im Auto nicht mehr“, so Reininger. Außerdem konnte man in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung erreichen, dass nun 250 Autos auf dem Gelände Platz haben - vorher waren es knapp 170. „Daher werden wir nun wieder Karten für bereits ausverkaufte Konzerte in den Verkauf bringen“, kündigt der Veranstalter an. Der Verkauf soll am Donnerstag um zehn Uhr beginnen.

Alle helfen mit

Reininger und Heinemann zeigen sich von der Veranstaltungsfläche begeistert. Vor allem was in den vergangenen Tagen alles getan wurde, damit aus der Fläche ein befahrbarer Platz wird. Die große Freifläche gehört zur Bonner Müllverwertungsanlage (MVA). Die Müllverwertungsanlage Bonn GmbH ist ein Unternehmen der Stadtwerke Bonn, die den beiden Eventagenturen die Fläche nun unentgeltlich für die kommenden Monate zur Verfügung stellt. Das Areal wurde zwischen dem Alten Schlachthof und den Bahnanlagen der Deutschen Bahn von verschiedenen Firmen als Ablagefläche für Materialien und Ausrüstung gepachtet. Die haben ihre Container und andere Gerätschaften nun woanders hingebracht. „Alle helfen mit, dass freut uns wirklich sehr“, so Reininger. Die Hilfsbereitschaft würde das gesamte Projekt begleiten, berichtet er.

„Dass der Sommer 2020 durch Corona anders verläuft als wir das gewohnt sind, steht außer Frage. Umso begeisterter waren wir von der Idee auf unserer Fläche Corona-konforme Autokonzerte zu ermöglichen“, erklärt Saskia Kutsche, PR-Managerin der MVA, „durch die Zurverfügungstellung des Geländes für die Autokonzerte helfen wir den Bonnerinnen und Bonnern, trotz aller Restriktionen neben den Sorgen im Alltag wieder etwas Abwechslung zu erleben.“

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