Kommentar zur Sauberkeit in Bonn Sauber bleiben

Meinung · Im Kampf gegen Müllsünder und für eine saubere Stadt ist Zusammenarbeit gefragt. Nicht nur die Stadt muss strenger kontrollieren, auch jeder einzelne sollte sein eigenes Müllverhalten hinterfragen, meint GA-Redakteurin Sabrina Bauer.

Kaugummis auf den Pflastersteinen am Friedensplatz müssen mit dem Einsatz eines Spezialwagens aufwendig entfernt werden.

Kaugummis auf den Pflastersteinen am Friedensplatz müssen mit dem Einsatz eines Spezialwagens aufwendig entfernt werden.

Foto: Benjamin Westhoff

Der Ärger über achtlos weggeworfenen Müll in der Bonner Innenstadt ist verständlich. Bei den aktuellen Temperaturen verbringen schließlich viele Menschen die meiste Zeit des Tages im Freien. Dabei können verdreckte Ecken die Sommerstimmung trüben. Schließlich möchte niemand seinen Fuß mit Sandale auf Kaugummipapierchen, Zigarettenstummel und Verpackungsreste setzen.

Verständlich ist auch, dass die Rufe nach Konsequenzen für die Verursacher laut werden. Strengere Strafen sollen abschrecken. Das Beispiel Duisburg zeigt allerdings, dass sich die Sauberkeit in der Stadt nicht allein durch höhere Bußgelder regelt.

Um die Sauberkeit im Stadtbild zu erhöhen, braucht es demnach die Zusammenarbeit von Stadt, Bonnorange und den Bürgern. Die Bußgelder entfalten nur ihre erzieherische Wirkung, wenn der Ordnungsdienst die Verstöße strenger kontrolliert und auch ahndet. In der City reinigt Bonnorange derzeit schon zweimal täglich, die Mülleimer leeren die Mitarbeiter viermal täglich.

Jeder ist gefragt

Aber genauso ist auch die Bevölkerung in der Pflicht, auf das eigene Verhalten zu achten. Wenn ein Mülleimer voll ist, dann muss man eben den nächsten ansteuern. Und sollte kein Mülleimer in Reichweite sein, dann sollte der Müll eben mitgenommen werden, bis sich ein Möglichkeit zur Entsorgung bietet. Viele stellen aber aus Bequemlichkeit einfach ihren Einwegbecher auf den vollen Eimer oder auf den Boden daneben.

Ein Phänomen: Fängt einer an, seinen Müll neben statt in das dafür vorgesehene Behältnis zu entsorgen, sehen das weitere als gesellschaftlich akzeptiert an – und weitere Kaffeebecher sammeln sich an. Jeder ist gefragt, sein eigenes Verhalten zu beobachten und zu korrigieren. Schließlich trägt ein sauberes Stadtbild zum Wohlbefinden von Anwohnern, aber auch Gästen bei.

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