Bilanz zu Rhein in Flammen 2016 Rund 500.000 Menschen feiern ein friedliches Fest

BONN · Die Veranstalter des Festivals in den Bonner Rheinauen und in der Region sind zufrieden. Die Polizei registriert weniger Delikte als im Vorjahr.

 Großer Andrang an der Bahnhaltestelle Rheinaue: Ordner verhindern, dass es zu Gedränge kommt.

Großer Andrang an der Bahnhaltestelle Rheinaue: Ordner verhindern, dass es zu Gedränge kommt.

Foto: Volker Lannert

Rekordbesuch bei Rhein in Flammen: Entlang der 29 Kilometer langen Strecke des Schiffskonvois feierten eine halbe Million Besucher ein fröhliches und entspanntes 30. Festival, alleine in der Bonner Rheinaue etwa 120 000. Diese Zahlen nannten am Sonntag der Geschäftsführer der Tourismus und Congress GmbH, Udo Schäfer, sowie Stephanie Clemens-Krämer von der Veranstaltungskoordination der Stadt Bonn. „Das war ein gelungener Start in die Open-Air-Saison“, sagte sie.

„Nie in den 15 Jahren, die ich bereits als Veranstalter fungiere, war es so perfekt. Warm tagsüber und angenehm in den Abendstunden“, so Jürgen Harder. Ebenso habe sich das musikalische Konzept mit drei Bühnen ausgezahlt. Die Hauptbühne mit Bands von Dirty Deeds über Querbeat bis Kasalla sei immer ein Anlaufpunkt gewesen. Dazu der Tanzberg von Rheinevents, unter anderem mit Dr. Motte und die Rheinimpuls-Bühne, betrieben von den Machern vom Green-Juice-Festival, mit jungen Bands aus der Region. „Überall wurde gefeiert, was das Zeug hält“, so Harder.

Insgesamt sei es ein friedliches Fest gewesen, sind sich alle Beteiligten einig. Allerdings waren die Sanitätskräfte insbesondere am Abend am Rande ihrer Kapazitäten. Rudi Niederstein von der Berufsfeuerwehr nennt 191 sanitätsdienstliche Hilfeleistungen. Aufgrund der hohen Zahl alkoholisierter Jugendlicher, die intensivmedizinisch versorgt werden mussten, musste gegen 1.45 Uhr ein Patient sogar in ein Kölner Krankenhaus transportiert werden, weil sämtliche Kapazitäten in Bonn und im Rhein-Sieg-Kreis erschöpft waren.

Einsatzkräfte des Rettungsdienstes mussten verstärkt werden

Zeitweise musste der Sanitätsdienst in der Bonner Rheinaue durch Ressourcen des Bonner Rettungsdienstes verstärkt werden. Insgesamt waren 544 Einsatzkräfte von Feuerwehr und Hilfsorganisationen im Einsatz.

Die Polizei spricht von einer insgesamt friedlichen Volksfestatmosphäre. „Wir hatten 500 Polizeibeamte im Einsatz, was auch notwendig war. Unser Konzept, etwa auch im Vorfeld Betretungsverbote auszusprechen und eine bessere Ausleuchtung auf dem Platz zu haben, ist aufgegangen“, so Polizeisprecher Frank Piontek. Auch wenn die Polizei im Dauereinsatz war, seien die Fälle im Vergleich zum Vorjahr stark zurückgegangen, so Piontek. Bislang registriert die Polizei zwölf Körperverletzungen (31 im Vorjahr), zwei Raubdelikte, fünf Sexualdelikte, zwei Widerstände gegen Polizeibeamte und zehn Diebstähle.

Bei den Sexualdelikten kam ein Fall zur Anzeige. Ein unbekannter Mann bedrängte eine 17-Jährige gegen 20.30 Uhr an der Haltestelle Rheinaue sexuell. Als die junge Frau ihn laut anschrie, suchte der etwa 30 bis 35 Jahre alte, 1,85 Meter große Mann das Weite. Die Polizei fahndet nach einem blonden Mann mit einem Drachen-Tattoo am linken Unterarm.

Wegen eines Überfalls gesucht werden sieben Männer. Einer von ihnen trug einen Pullover mit „Chicago Bulls“–Aufschrift. Laut Polizei haben sie gegen 23.15 Uhr zwei junge Männer im Alter von 17 und 18 Jahren überfallen und ihre Mobiltelefone sowie Geldbörsen entwendet. Der 18-Jährige wurde so schwer verletzt, dass er ins Krankenhaus gebracht werden musste.

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