Kultusministerkonferenz in Bonn Rosenmontag ist regulärer Arbeitstag

BONN · Die 180 Mitarbeiter der Kultusministerkonferenz (KMK) in Bonn wunderten sich sehr, als sie vor ein paar Tagen schlechte Nachrichten aus Berlin erhielten: Rosenmontag sollen sich nun alle freinehmen.

Es gibt den Tag, wie seit Jahren üblich, für die Rheinländer nicht mehr geschenkt. Die Anordnung kommt vom aus Mecklenburg-Vorpommern stammenden Generalsekretär Udo Michallik, der von Berlin aus den 16. Februar zum "regulären Arbeitstag" erklärt hat.

Ein "Faschingsfreund" aus der Belegschaft an der Graurheindorfer Straße findet das nicht lustig und hatte sich an den GA gewandt. Andere Bonner Behörden würden an Rosenmontag ja auch das regionale Brauchtum feiern. Das gilt etwa beim Ministerium für Ernährung und Landwirtschaft, wo über den Brauchtumstag jedes Jahr neu (positiv) entschieden wird. Bei der Bonner Stadtverwaltung ist das nicht anders. Wer allerdings bei der Telekom arbeitet, muss sich freinehmen.

KMK-Sprecher Torsten Heil sprach gestern von einem Gleichbehandlungsgrundsatz beider Standorte, an der Spree und am Rhein. Die Bonner dürften aber großzügig Überstunden abrechnen, und zwar alle. Man sei auch bei der Vertretungsregelung großzügig. Will heißen: Im Grunde können sich alle in Bonn freinehmen. Wie zu hören war, soll es einige Berliner Kollegen geben, die den Rheinländern ihren freien Rosenmontag nicht gönnen können. "Berlin soll aber nicht gegen Bonn ausgespielt werden."

Jecke sorgen sich, dass andere Behörden nachziehen

Der Personalrat der Behörde an der Graurheindorfer Straße hat mittlerweile seine Bedenken schriftlich an Michallik geschickt, bislang aber noch keine Antwort erhalten. Aus der Belegschaft sei eine "Welle des Protestes" gekommen, so der Personalrat, der aus sieben Kollegen besteht. Man hat aus Berlin zumindest den Segen, wie in den Jahren zuvor auch Weiberfastnacht im Haus feiern zu dürfen. Mancher befürchtet nun, dass auch andere an Berlin angeschlossene Behörden mit der Regelung für Bonn nachziehen.

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