Feuerwehreinsatz in Bonn Rohrbruch setzt Karl-Simrock-Schule unter Wasser

Endenich · Durch einen Wasserrohrbruch wurde am Montagmorgen ein Keller der Karl-Simrock-Schule geflutet. Rund 200.000 Liter Wasser wurden in sieben Stunden durch die Feuerwehr abegpumpt. Eine Ursache für den Rohrbruch ist noch nicht bekannt.

Für Arndt Hilse war es kein guter Start in die neue Woche: Am Montagmorgen musste der Schulleiter der Karl-Simrock-Schule gegen neun Uhr feststellen, dass der Keller des Gebäudeteils G unter Wasser stand. Gegen 9.20 Uhr bekam die Bonner Berufsfeuerwehr einen entsprechenden Alarm. "Wir haben dann standardmäßig ein Tanklöschfahrzeug an die Einsatzstelle geschickt. Als die Kollegen vor Ort die Lage erkundet hatten, haben diese gleich nachalarmiert", erklärte Feuerwehr-Sprecher Frank Frenser. Das Wasser habe bis zur Türklinke gestanden.

"Vor Ort war es problematisch, dass der Keller über Kriechgänge und ein zusätzliches Geschoss verfügt, das etwas tiefer liegt. Auch dieses war mit Wasser vollgelaufen", so Frenser. In der Schule waren zeitweise 20 Feuerwehrkräfte im Einsatz, zehn von der Berufsfeuerwehr und weitere zehn von der Freiwilligen Feuerwehr in Endenich. Der Einsatz dauerte insgesamt sieben Stunden, die Kräfte der Berufsfeuerwehr wurden zwischenzeitlich abgezogen, so dass der Löscheinheit Endenich später die Einsatzleitung oblag.

Feuerwehr-Sprecher Frank Frenser ging davon aus, dass rund 200.000 Liter Wasser abgepumpt werden mussten. Mit Hilfe von vier verlegten Leitungen konnten die Einsatzkräfte der Löscheinheit Endenich das Wasser unter anderem in den nahe gelegenen Endenicher Bach sowie in die Kanalisation abpumpen.

"Wie es zu diesem Rohrbruch kommen konnte, wissen wir noch nicht. Wir suchen nach der Ursache", erklärte Hilse dem GA. Spuren für Vandalismus seien bei einer ersten Begehung nicht entdeckt worden. Nach GA-Informationen wurde durch das Wasser die Steuerung der Heizung zerstört, die deshalb erneuert werden muss. Ob die Heizung selber auch Schäden davon getragen hat, muss in den kommenden Tagen geklärt werden.

Schulleiter Arndt Hilse sei aber heilfroh, dass das benachbarte Archiv nichts abbekommen hat, erklärte er. Im Keller des Gebäudes würden wichtige Schul-Dokumente lagern. "Das Wasser war nur Zentimeter von den Archivalien entfernt", so der Schulleiter. "Die Wasserversorgung haben wir natürlich gleich abgedreht, damit der Schaden nicht noch größer wird", sagte Hilse. Das hatte zur Folge, dass es in einigen Teilen der Schule kein fließendes Wasser gab, die Toiletten funktionierten daher auch nicht. "Ich werde den Nachmittagsunterricht heute verkürzen", kündigte der Schulleiter an.

Das Gebäude wird derzeit im Rahmen des Programmes "Gute Schule 2020" für mehr als 3,42 Millionen Euro umfangreich saniert. Die Fassade soll dabei energetisch saniert und die Schule innen komplett renoviert werden – abgesehen von den Toiletten im Erdgeschoss, die bereits 2016 und 2017 modernisiert wurden. Auch ein zweiter Rettungsweg wird gebaut und Schadstoffe beseitigt. Die Schüler sind derzeit in mehreren Containern auf dem Basketballplatz in der Nähe der Josef-Strunck-Halle untergebracht.

"Das Pech verfolgt uns gerade ein wenig", sagte Schulleiter Hilse dem GA. Denn normalerweise findet die Zeugnisübergabe für die Abschlussschüler traditionell in der Josef-Strunck-Halle statt. "Die Rekordtemperaturen der letzten Tage, bei denen das Thermometer in der Halle morgens um 9 Uhr schon Temperaturen um die 30 Grad Celsius anzeigte, stellten die Schule vor die Wahl: entweder die Zeugnisfeier absagen oder einen anderen Ort finden", so Hilse.

Durch die unkomplizierte Hilfe der Betreiber des Rex-Kinos in der Frongasse, konnte die Zeugnisübergabe am vergangenen Freitag in einem Kinosaal stattfinden. "Das war echte Nachbarschaftshilfe", sagte Hilse glücklich. Pfarrer Tobias Mölleken und Diakon Werner Preller, hatten zuvor auch noch keinen Gottesdienst in einem Kinosaal gefeiert. Die ungewöhnliche Feier, kam bei den Teilnehmern sehr gut an. "Einige haben gefragt, ob wir nun nicht einfach immer im Rex-Kino feiern wollen", so Arndt Hilse.

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