"Mabuhay - Hilfe zum Leben" Röttgener Verein sorgt sich wegen Klinik

RÖTTGEN · Starke Stürme gibt es immer wieder auf dem Nordwestpazifik, und Sabine Korth erinnert sich gut an die Schäden, die "Haiyan" 2013 auf der philippinischen Insel Samar hinterlassen hatte. Jetzt ist dort wieder eine Katastrophe geschehen.

 Der Taifun Melor hat auf der Philippinen-Insel Samar große Schäden angerichtet: Strohhäuser sind zerstört, Tankstellen liefern keinen Treibstoff, Ernten wurden vernichtet. Auch in Bugko, wo die Klinik liegt, werden solche Schäden befürchtet.

Der Taifun Melor hat auf der Philippinen-Insel Samar große Schäden angerichtet: Strohhäuser sind zerstört, Tankstellen liefern keinen Treibstoff, Ernten wurden vernichtet. Auch in Bugko, wo die Klinik liegt, werden solche Schäden befürchtet.

Foto: Privat

Wirbelsturm "Melor" rauschte genau über die Insel hinweg, auf der der Röttgener Verein Mabuhay eine Klinik für die Landbevölkerung unterstützt. Auch diese blieb nicht verschont, teilte die Krankenschwester Sabine Korth mit.

Kontakt zu der von ihr geleiteten Einrichtung in dem kleinen Ort Bugko hat man bislang nicht, da es keinen Strom gibt: Mit Geschwindigkeiten von bis zu 185 Stundenkilometern habe der Taifun am Montag Strommasten umgerissen, berichtete Korth. Viele Holzhäuser mit Strohdächern hatten diesen Naturgewalten nichts entgegenzusetzen. "Wir sind in großer Sorge, da sämtliche Kommunikation seit Montag abgebrochen ist. Wir wissen nicht, wie es den Menschen in unserem Dorf geht und wie groß die Schäden an der Klinik selbst sind."

Korth, die bei den Einheimischen als "Doktor mit den heilenden Händen" bekannt ist und zu ihrem 50. Geburtstag urkundlich "als Kind des Dorfes", einer Art Ehrenbürgerin, aufgenommen wurde, ist derzeit in Deutschland und sprach beim alljährlichen Bericht für Vereinsmitglieder und Gönner noch von einem ruhigen Jahr, was Stürme angeht: Wegen des Phänomens El Niño habe es kaum Taifune gegeben. Das war vor "Melor".

Sie berichtete von gestiegenen Patientenzahlen - fast 12.000 seien es 2015 alleine in der Klinik gewesen, dazu noch 2000 in der Zahnstation. Man habe die Diagnostik erweitert, ein Laborant arbeite dort jeden Tag, es gab Gebäudeerweiterungen und Anbauten. Kurz, die Klinik hatte sich gut entwickelt. Wie es weitergeht, weiß man erst, wenn man wieder Kontakt zu den Freiwilligen vor Ort hat.

Man hatte sich nach "Haiyan" auf erneute Stürme vorbereitet. Deshalb hofft Korth, dass in der Klinik viele Dorfbewohner rechtzeitig Schutz finden konnten. "Schon am Sonntag machten sich wieder viele Menschen auf den Weg in die Klinik zur Evakuierung. Da hatten wir noch über Telefon Kontakt zu unseren Freiwilligen."

Zum Ort Bugko im Landesinneren gibt es laut Korth derzeit keinen vernünftigen Zugang, da Straßen weggespült wurden oder blockiert sind. Tankstellen wurden zerstört, weshalb es keine Kraftstoffe für Autos oder Generatoren gibt. Der Fähr- und Flugverkehr wurde eingestellt, Schulen bleiben geschlossen. "Wieder wird es Wochen dauern, um die Stromversorgung wiederherzustellen." Auch die Anpflanzungen der Landwirte wurden zerstört.

Die Menschen dort brauchen Hilfe, so Korth. Für den Wiederaufbau der Hütten, die Wiederherstellung der Landwirtschaft und mehr.

Wie man helfen kann, erfährt man auf der Homepage www.mabuhay-ev.de.

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