Zu Gast im Pantheon Casino Roberto Capitoni: "Ich bin zu 51 Prozent Italiener"

BONN · Auf der Bühne ist er mit Leib und Magen "der Cheffe" der Pizzeria oder Onkel Luigi, der Fast-Marlon-Brando-Pate aus Palermo. Mit Wortwitz und schauspielerischem Können kommt Roberto Capitoni am 26. März ins Pantheon Casino. Dabei lässt er sowohl sein italienisches als auch sein schwäbisches Herz schlagen - außer, wenn es um die Fußballkünste der italienischen Nationalmannschaft geht. Mit Roberto Capitoni sprach Ebba Hagenberg-Miliu.

 Der schwäbische Italiener Roberto Capitoni im Azzuri-Trikot.

Der schwäbische Italiener Roberto Capitoni im Azzuri-Trikot.

Foto: Gutschera

Sie tragen ein blaues Nationaltrikot. Kleidet sich Roberto Capitoni also auch privat typisch italienisch?
Roberto Capitoni: (lacht). Ach, das ist jetzt Zufall. Ich habe heute wirklich ein Italien-Shirt an mit den vier Sternen und den Daten, wann sie Weltmeister geworden sind... Auf der Bühne ist das natürlich ein Muss. Ich bin ja zu 51 Prozent Italiener.

Oh, und was sagt Ihre schwäbische Mutter zu ihren 49 Prozent?
Capitoni: Na ja, ich habe halt immer mit meinem Papa Fußball geguckt. Ich bin da zwar auch für Deutschland. Es ist nur immer doof, wenn die beiden Teams aufeinandertreffen. Da hänge ich mittendrin. Ich muss dann halt zu Italien halten (lacht).

... sonst kommt der Papa...
Capitoni: (lacht). Wenn die Deutschen endlich auch mal gewinnen würden, dann wäre der Spott weg. Da müsste meine deutsche Hälfte nicht weiter böse Sachen anhören.

Gut. Kommen wir zu Ihrem Programm. Sie bringen Deutsches und Italienisches auf den Punkt.
Capitoni: Ja, manchmal erwische ich ja auch noch den behäbigen Schwaben in mir, der auf der Couch sitzt und, wie soll man sagen, ein bisschen sparsam ist. Wohingegen es den Italiener in mir ja weniger interessiert, ob ich morgen noch fünf Euro in der Tasche habe oder nicht. Das schwankt also bei mir immer so zwischen zwei Welten. Und das bringe ich auch auf die Bühne.

Auf diesem Lebensgefühl basieren auch Ihre Programme, ja?
Capitoni: Natürlich. Ich sag' zu den Zuschauern: Ich komme zu euch und erzähle euch meine Geschichten, die ihr kennt. Für mich ist es Therapie, und ihr lacht darüber (lacht).

Und wo schlägt das Herz des Roberto Capitoni?
Capitoni: Ach, das schlägt überall. Ich bin im Allgäu geboren, und jetzt wohne ich seit 13 Jahren in Koblenz, wo ich gut aufgehoben bin.

Ihr Onkel Luigi, der mit der Marlon-Brando-Stimme im "Paten", ist ja eine stehende Größe in Ihrem Programm. Gibt's den wirklich?Capitoni: Das darf ich ja jetzt nicht sagen, sonst macht der mir Betonschuhe (lacht). Richtig ist: Mein Onkel Luigi ist wirklich Sizilianer und Oberhaupt der Familie, aber er ist kein Marlon Brando oder Robert De Niro. Den Onkel von der Bühne stelle ich plakativ dar. Er ist eine Mischung verschiedener Männer und verbreitet unterschwellig immer ein bisschen Furcht. Die Leute brauchen ja Bilder im Kopf. Aber keine Angst, es wird schon keiner während der Show bedroht oder Ähnliches (lacht).

Zum Titel Ihrer Show: Italiener weinen nicht. Tun sie das wirklich nicht?
Capitoni: Das ist natürlich ironisch gemeint. Der Italiener ist sogar mehr im Wasser als am Wasser gebaut. Bei mir ist das auch so. Ich weine sogar, wenn ich mit meiner Tochter einen Kinderfilm gucke. Oder eben Fußball... Da habe ich auch ganz schnell Wasser im Auge.

Aus Ihrer 33-jährigen Karriere spielen Sie heute immer auch als Zugabe den Elektroman. Wer ist das?
Capitoni: Elektroman ist ein Superheld, der lispelt. Er kommt sich ganz groß vor, kann aber nichts, hat eine Riesenklappe und ganz schlechte Tricks. Und treibt trotzdem permanent alles auf die Spitze. Einfach Attacke und los. Der ist völlig krass und sinnfrei. Die Leute schmeißen sich weg vor Lachen. Also letztlich ein Anti-Held. Große Nummer, aber in Wirklichkeit nur heiße Luft.

Wir kommen noch mal zum Fußball. Sie sind Autor einer Kolumne im "Kicker"?
Capitoni: Ja, ich werde immer mal wieder gefragt, wenn Länderspiele möglichst mit Italien anstehen. Dann gebe ich immer gerne meine Kommentare ab (lacht).

Sie kommen mit Adriano-Celentano-Musik auf die Bühne. Hören Sie das auch zu Hause?
Capitoni: Nein, die Art von Musik höre ich manchmal nur nebenher ganz gerne. Aber ich muss das nicht dauernd haben. Da bin ich doch eher für Rockmusik, so richtig laut mit Schlagzeug und Gitarre.

Und wie sehen Ihre Pläne aus?
Capitoni: Das neue Programm kommt im Herbst heraus. Es heißt: "Ein Italiener kommt selten allein". Das bedeutet ganz praktisch: Die italienische Familie ist immer dabei und allgegenwärtig. Mir geht der Stoff also nicht aus. Vielleicht schreibe ich dann auch wieder ein neues Buch, nachdem das erste "Ich mach` dir die Betonschuhe" so gut bei den Lesern ankam.

Zur Person

Der 52-jährige Roberto Emilio Francesco Paolo Sergio Capitoni kommt gebürtig, wie der Name schon sagt, aus dem wunderschönen schwäbischen Allgäu. Seit 1982 ist der Halbitaliener auf deutschen Bühnen unterwegs, anfangs mit der Gruppe "Die Niegelungen" und Knacki Deuser, dann in Kinoproduktionen wie "Waschen, Schneiden, Legen" mit Guildo Horn und TV-Shows wie "Wochenshow", "RTL Samstag Nacht" und "Schillerstraße". Seit mehr als zehn Jahren tourt er mit seinen Soloprogrammen durch Deutschland.

Verlosungshotline

Der General-Anzeiger verlost drei mal zwei Karten für Roberto Capitonis "Italiener weinen nicht" am Mittwoch, 26. März, um 20 Uhr im Pantheon Casino, Bundeskanzlerplatz. Rufen Sie uns an unter der Rufnummer 01379/886812*, oder senden Sie eine SMS mit dem Kennwort GAB4 an die Kurzwahl 1111*. Teilnahmeschluss ist am 16. März, 24 Uhr. Karten gibt es auch für 19,70/15,30 Euro in den Bonnticket-Shops der GA-Zweigstellen.

(*0,50?/Anruf aus dem deutschen Festnetz; ggf. abweichende Preise aus dem Mobilfunknetz)

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