Autoren in Bonn Rita Hillert veröffentlicht Jugendroman, der in Rom spielt

BONN · Wenn Marie auf Reisen geht, wechselt sie ständig ihr Alter. In allen drei Jugendbüchern von Rita Hillert spielt das Mädchen die Hauptrolle. Nachdem Marie schon als junge Frau in Tunesien und als Sechstklässlerin in Frankreich unterwegs gewesen war, spielt der neuste Roman "Marie und Nero Burning Rom" in der italienischen Hauptstadt.

 Das Schreiben ist ihre Leidenschaft: Rita Hillert hat ihren neuen Jugendroman "Marie und Nero Burning Rom" veröffentlicht.

Das Schreiben ist ihre Leidenschaft: Rita Hillert hat ihren neuen Jugendroman "Marie und Nero Burning Rom" veröffentlicht.

Foto: Nicolas Ottersbach

Zahlreiche Rätsel müssen gelöst werden - aber nicht vom Leser. "Das machen die Charaktere alleine", sagt Hillert. Bei einem Schulaustausch, den Marie als Mentorin begleitet, stoßen die Schüler auf eine Geldfälscherbande. Die können sie nur überführen, wenn sie eine geheime Botschaft entschlüsseln.

Die Idee für ihr Buch bekam Rita Hillert, die Französisch und Latein am Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium unterrichtet, bei ihren eigenen Schülerreisen nach Rom. "Zwar ist das alles sehr abstrahiert, aber es kann gut sein, dass sich die Schüler wiedererkennen", sagt die 49-jährige Ippendorferin.

So spielt eine Szene auf der berühmten Terrasse des Kapitols, von der schon Angela Merkel und Barack Obama herunterjubelten. "Und da sagte doch tatsächlich ein Schüler, dass es dort ganz schön gammelig aussehe", sagt Hillert. Die rostigen Leitungen auf altem Putz konnte man bei Fernsehaufnahmen nicht erkennen. "Das sind Hunderte kleine Geschichten, die sich mit den Jahren angesammelt haben", sagt sie. Bei mehr als tausend Schülern, die schon mit ihr aufbrachen, sei es auch schwierig, andere Namen zu finden.

Seit 2005 gibt es den Schüleraustausch, bei dem jeden Frühling etwa 25 Achtklässler für eine Woche nach Rom fliegen. Die Partnerschule Istituto Compresivo Alfano Lente liegt ganz in der Nähe der Villa Borghese und nimmt die Jugendlichen auf. Im Gegenzug besuchen die jungen Römer das Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium.

Das nötige Italienisch wird den Bonnern in einem speziellen Kursus beigebracht. Von Vorteil sei, dass die schon seit der fünften Klasse Latein lernten. "Auch wenn Latein eine tote Sprache ist, verstehen die Schüler schon einiges von selbst", sagt Hillert. Es soll aber auch kein Sprach-, sondern vielmehr ein Kulturaustausch sein. Deshalb steht bei Problemen immer Hillert zur Seite. Unterstützt wird sie bei der Organisation von ihrer Kollegin Claudia Schaefer.

Auch die erkannte sich im Roman wieder und fühlte sich dadurch verewigt. Dabei war für Rita Hillert Latein immer ein "Fluch-Fach", im Studium musste sie alles nachlernen. Eigentlich wollte sie nach dem Abitur Journalistin werden, entschied sich dann aber für den Lehrerjob. Zwar hatte sie Mathematik als Leistungskurs, rückte nach der Prüfung aber schnell davon ab. "Wie sollte ich denn Mathe beibringen?", fragte sie sich damals. Sport konnte sie nicht studieren, also wählte sie ihre Lieblingssprache Französisch - und Latein.

Auch wenn ihr Jugendroman "Marie und Nero Burning Rom" gerade erst erschienen ist, hat sie schon viele Ideen für den nächsten. Einen Verlag hat sie trotz drei Büchern bis heute nicht. "Ich möchte damit auch kein Geld verdienen, das ist eine Leidenschaft", sagt sie. Deshalb gibt es den 140 Seiten dicken Jungendroman mit vielen Bildern ausschließlich bei einer Onlinedruckerei, die ihn auf Bestellung produziert.

Der Roman "Marie und Nero Burning Rom" kostet 11,99 Euro und ist auf www.epubli.de zu bekommen (ISBN 783844239621).

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